Düsseldorf Stadt schafft Platz für 130 Asylbewerber

Düssseldorf · Zwei Gebäude an der Harkort- und an der Lacombletstraße werden für die Asylbewerber vorbereitet. Die Zahl der Flüchtlinge steigt weiter an.

 Das Schulgebäude an der Lacombletstraße (Ecke Brehmstraße) soll bald Platz für 60 Asylbewerber bieten.

Das Schulgebäude an der Lacombletstraße (Ecke Brehmstraße) soll bald Platz für 60 Asylbewerber bieten.

Foto: Endermann, Andreas

Die Stadt Düsseldorf rechnet damit, weitere Asylbewerber auf Dauer unterbringen zu müssen. Derzeit leben rund 800 in der Stadt. Weil die Zahl aber demnächst weiter ansteigen wird, werden sukzessive städtische Gebäude für die Unterbringung hergerichtet. Zurzeit wird das Gebäude Harkortstraße 23-25 mit 70 Plätzen für die Unterbringung vorbereitet.

Das Haus liegt nur wenige Meter vom Hauptbahnhof entfernt in einer Nebenstraße der Graf-Adolf-Straße. Mit Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes werden parallel bis zur Fertigstellung dieses Gebäudes an der Lacombletstraße 9 rund 60 Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen.

Stadt sucht noch mehr Plätze

Sozialdezernent Burkhard Hintzsche bestätigte am Mittwoch, dass man mit weiteren Flüchtlinge rechne. Daher ist man weiter auf der Suche nach zusätzlichen Unterbringungsmöglichkeiten, die bei Bedarf sofort zur Verfügung stehen würden.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist - wie alle anderen Kommunen in Deutschland - nach einem festgelegten Verteilungsschlüssel verpflichtet, Menschen, die in Deutschland Asyl beantragen, vorübergehend aufzunehmen und unterzubringen. Darauf hat die Stadt also gar keinen Einfluss. Die Zahl der Asylsuchenden ist zuletzt bundesweit stark gestiegen, so dass auch in Düsseldorf mehr Menschen aufzunehmen sind. Aktuell reichen die vorhandenen Unterbringungskapazitäten hierfür nicht aus, so dass teilweise bereits Asylbewerber in Hotels untergebracht werden mussten — insgesamt drei Dutzend. Diese Frauen und Männer werden möglichst schnell an den beiden neuen Standorten eine Bleibe finden.

Vorschlag: Bergische Kaserne

Dass man zwei neue Unterkünfte gesucht und gefunden hat, löst nicht das Problem der schnellen Aufnahme, wenn Flüchtlinge binnen weniger Stunden aufgenommen werden müssen. Auch bei diesen Problemen werden die Kommunen vom Land um Amtshilfe gebeten, weil es keine zentralen Aufnahmestellen (wie früher Unna-Maassen) mehr gibt. Also sind die Städte gefordert, für eine Übergangszeit auszuhelfen. Personen, die im Rahmen dieser Verfahren aufgenommen werden, bleiben nicht für einen längeren Zeitraum in der betroffenen Kommune, sondern werden binnen weniger Tagen an andere Kommunen weitergeleitet.

In Düsseldorf wurde in diesem Zusammenhang zuletzt darüber diskutiert, die in großen Teilen leer stehende Bergische Kaserne in Hubbelrath für die Unterbringung zu nutzen. Das hatte seiner OB Dirk Elbers vorgeschlagen, war aber anfangs bei der Bundeswehr auf Ablehnung gestoßen. Erst nach einem Bericht in der Rheinischen Post lenkte die Bundeswehr ein und bot an, in Gesprächen eine Lösung zu finden.

Diese Gespräche haben wohl stattgefunden - und zwar zwischen Vertretern der Bezirksregierung Arnsberg (sie ist, historisch gewachsen, in NRW für Flüchtlingsfragen zuständig) und Vertreter der Bundeswehr. Ob es dabei Ergebnisse gegeben hat, ist derzeit noch nicht bekannt.

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