Proberäume in Düsseldorf Stadt prüft Kauf des Musikbunkers

Düsseldorf · Möglicherweise proben im Ende April geschlossenen Bunker am Gather Weg bald doch wieder Bands. Die Stadtverwaltung ist im Gespräch mit einem Investor, der über einen Kauf des Gebäudes in Lierenfeld nachdenkt. Dort können rund 80 Proberäume eingerichtet werden.

 Die Bands, wie hier Enemy Station, mussten im April ihre Räume im Gerresheimer Bunker verlassen.

Die Bands, wie hier Enemy Station, mussten im April ihre Räume im Gerresheimer Bunker verlassen.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Zurzeit wird ermittelt, wie hoch der Aufwand ist, um die Mängel beim Brandschutz zu beheben, wegen denen der Bunker geschlossen worden war. Das Kulturamt schließt auch einen Ankauf durch die Stadt nicht aus. Der Bunker gehört dem Bund und wird derzeit für 940.000 Euro zum Verkauf angeboten. Die Frist für Angebote läuft Mitte Juli ab. Die Autoren einer Studie zum Proberaum-Bedarf in Düsseldorf raten der Stadt zu einem Erhalt der Proberäume. Dem Bunker "kommt eine Signalfunktion zu, die auch eine Ausstrahlung auf die Bereitschaft privater Vermieter hat, sich weiter auf diesem Feld zu engagieren", heißt es in der Studie, die vom Veranstaltungszentrum Zakk und den Betreibern des Open-Source-Festivals im Auftrag des Kulturamts erstellt worden ist.

Die Schließung des Bunkers hatte in der Musikszene viel Protest ausgelöst. Die Proberaum-Studie bestätigt auch die Klagen der Musiker, dass es in Düsseldorf an Proberäumen für Bands fehlt. Die rund 300 recherchierbaren Räume seien vergeben und würden oft von mehreren Bands genutzt. Die Mietpreise lägen durchschnittlich bei zehn Euro pro Quadratmeter. Die Autoren der Studie regen an zu prüfen, ob sich in städtischen Gebäuden weitere Räume für Musiker einrichten lassen. Aussichtsreiche Adressen hierfür seien insbesondere das Lernort-Studio an der Aachener Straße 39 sowie der Bunker Werstener Kreuz. Die Schulen könnten zudem Räume für eigene Schülerbands einrichten.

Möglicherweise könne die Stadt auch private Vermieter unterstützen, um sie zur Vermietung an Bands zu bewegen. Den Musikern raten die Autoren, über befreundete Bands, Verwandte, Vereine und Gemeinden nach nutzbaren Räumen zu suchen, da bekannte Proberaumzentren in der Regel ausgebucht seien. Zudem wird den Musikern empfohlen, in Eigeninitiative Leerstand zu entdecken oder ins Umland auszuweichen, wo die Preise geringer seien. Wichtig sei es, sich trotz des Mangels nicht auf überteuerte, schlechte Mietbedingungen einzulassen.

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