Chemikalien Stadt muss Grundwasser säubern

Düsseldorf · Gesundheitsgefährdende Chemikalien wie CKW, Chrom oder Teeröl gelangen durch Fehler bei der Produktion in Betrieben ins Grundwasser. Sie sind gesundheitsgefährlich und müssen entfernt werden. Die Stadt bekommt jetzt Zuschüsse von 5,2 Millionen Euro.

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Foto: Umweltamt Düsseldorf/KLXM.DE

Die Säuberung des Grundwassers in Düsseldorf von chemischen Schadstoffen wird von der Bezirksregierung unterstützt. Der Regionalrat bewilligte auf seiner jüngsten Sitzung mehr als 5,2 Millionen Euro für den Bau von Sanierungsanlagen oder für Untersuchungen, um die Gefahren abzuschätzen, die von Bodenverunreinigungen für Anwohner und das Grundwasser ausgehen. Mit dem Geld kann an fünf Stellen die Säuberung beginnen oder fortgeführt werden.

Bereits seit Mitte der 1980er Jahre hat die Stadt mit Verunreinigungen des Grundwassers zu kämpfen. Damals wurden im Bereich Eller sehr hohe, gesundheitsgefährdende Konzentrationen von Chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW) festgestellt. Sie wurden als Löse- und Reinigungsmittel in einem Betrieb eingesetzt und gelangten durch eine fehlerhafte Lagerung in das Grundwasser.

1989 begann die Stadt mit der Sanierung. In den folgenden Jahren wurden weitere CKW-Verunreinigungen entdeckt. So waren CKW etwa in einer Chemisch-Reinigung in den Boden gelangt. Um die Chemikalie zu entfernen, wurde das Grundwasser hochgepumpt und in Sanierungsanlagen in Aktivkohlefiltern gereinigt (Die Skizze gibt einen Überblick über die Ausmaße der Verunreinigung und die einzelnen Sanierungsanlagen.) So wurden bis heute laut Stadt etwa 111 Millionen Kubikmeter Grundwasser gefördert und 61 Tonnen CKW entfernt.

Neue Methoden

Trotz des Betriebs der Sanierungsbrunnen hat sich an einigen Stellen, beispielsweise in Flingern, die Chemikalie weiter ausgebreitet und ist in tiefere Schichten vorgedrungen. Mit neuen Methoden soll sie aus dem Wasser entfernt geben. Für dieses Projekt bekommt die Stadt jetzt Zuschüsse (Skizze Nummer 4).

Weitere Zuschüsse gibt es für die Beseitigung neuer Schäden, die festgestellt worden sind. So breitet sich im Bereich Derendorf eine Fahne mit CKW aus. Der Verursacher ist nicht eindeutig festzustellen. Um die Chemikalie abzufangen, wird ein Sanierungsbrunnen gebaut (Skizze Nummer 3).

Neben CKW müssen auch andere Schadstoffe entfernt werden. Darunter auch Chrom, das bei einem Galvanik-Betrieb in Bilk in den Untergrund gelangte. Seit 2009 wird die Chemikalie aus dem Wasser entfernt, aber die Säuberung muss verstärkt werden (Skizze Nummer 5).

Am Rande des Flughafens ist die PFT von einem Löschwasser-Becken in den Boden geflossen. Der soll jetzt gesäubert werden (Skizze Nummer 1).

Das meiste Geld, etwa vier Millionen Euro, schießt die Bezirksregierung für die Untersuchungen zu, mit dem die Schädlichkeit von Teeröl im Untergrund von Grundstücken für Wohnbebauung in Heerdt Am Mühlenberg abgeschätzt wird. Wegen der Verschmutzung kann dort nicht gebaut werden. Die Ergebnisse sind Grundlage für eine Sanierung (Skizze Nummer 2).

(RP/jco)
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