Düsseldorf Stadt lenkt bei Kärntner Weg doch ein

Düsseldorf · Bislang scheiterten alle Versuche, Lkw am verbotenen Abbiegen zu hindern. Jetzt gab es aber einen Ortstermin mit Anwohnern, bei dem Ideen erarbeitet wurden. Im Mai sollen sie der Bezirksvertretung vorgestellt werden.

 Vor ein paar Tagen erst wurde der Audi einer Anwohnerin auf der Beifahrerseite komplett demoliert.

Vor ein paar Tagen erst wurde der Audi einer Anwohnerin auf der Beifahrerseite komplett demoliert.

Foto: fotos (4) R. Balmes

Vor einer Woche hat es den Audi von Rainer Balmes Nachbarin erwischt. Kein Neuwagen mehr, aber noch gut in Schuss. Bis zum vergangenen Donnerstag, als ein Lkw beim verbotenen Abbiegen von der Benninghauser Straße in den Kärntner Weg fast die komplette Beifahrerseite demolierte. Motorhaube und Kotflügel sind verbeult, der Reifen platt, der Außenspiegel hängt nur noch an ein paar Kabeln.

Ein wirtschaftlicher Totalschaden, "wie so oft", sagt Rainer Balmes, der seit Monaten versucht, die Stadt davon zu überzeugen, dass die bisher getroffenen Maßnahmen nicht ausreichen, um Lkw davon abzuhalten, in den schmalen Weg einzubiegen.

 Immer wieder versuchen Lkw, von der Benninghauser Straße in den schmalen Kärntner Weg einzubiegen.

Immer wieder versuchen Lkw, von der Benninghauser Straße in den schmalen Kärntner Weg einzubiegen.

Foto: Rainer Balmes

Ein zweites Lkw-Verbotsschild mit dem Hinweis "Lieferverkehr frei" darunter ist im Dezember aufgestellt worden. Weil ein Lkw es umgefahren hat beim Rangieren, stellte die Stadt einen Poller davor, um es zu schützen. Schließlich hieß es: "Die Stadtverwaltung kennt die unbefriedigenden Zustände durch die Nichteinhaltung der Verkehrsregeln durch die Fahrzeugführer am Kärntner Weg.

Die der Stadt zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, bis hin zur Untersagung der Durchfahrt, wurden ausgeschöpft. Die Polizei, die den Fließverkehr überwacht, wurde informiert und darum gebeten, im Rahmen ihrer Möglichkeiten tätig zu werden."

 Ein zweites Schild montierte die Stadt, das mit einem Poller geschützt wird.

Ein zweites Schild montierte die Stadt, das mit einem Poller geschützt wird.

Foto: Rainer Balmes

Das hat sich jetzt aber offenbar geändert. Wohl auch, weil Rainer Balmes so hartnäckig geblieben ist. Ein Stadtsprecher bestätigt, dass es einen Ortstermin mit Bürgen und Mitarbeitern des Amts für Verkehrsmanagement gegeben hat, "um Ideen der Bürger zusammenfassend aufzunehmen", wie es heißt. Zum Beispiel die Schilder auszutauschen statt "Lieferverkehr frei" wünschen sich die Werstener "Anlieger frei".

 Rainer und Ulrike Balmes kämpfen für eine bessere Beschilderung.

Rainer und Ulrike Balmes kämpfen für eine bessere Beschilderung.

Foto: bauer

Außerdem soll die Einfahrt dauerhaft verengt werden. "Die vorgeschlagenen Projekte werden abschließend geprüft und der Bezirksvertretung 9 bis Mai 2018 zur Kenntnis gegeben", sagt der Stadtsprecher. Auch die Anwohner sollten schriftlich Bescheid bekommen aus dem Amt für Verkehrsmanagement - eigentlich schon in der vergangenen Woche, "auf die Rückmeldung warten wir aber noch", sagt Balmes.

 Auch die Mauer eines Anwohners ist beschädigt worden.

Auch die Mauer eines Anwohners ist beschädigt worden.

Foto: Rainer Balmes

Im sechsstelligen Bereich liegen die Kosten, die den Anwohnern bisher entstanden sind - nur selten ist ein Verursacher ausgemacht worden. Pkw, Mauern, Gehwege - "es wird schwer, wenn es kein Nummernschild gibt", sagt Polizeisprecherin Anja Kynast. "Aber wir haben die Straße auf dem Schirm und bestreifen den Bereich."

(RP)
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