Mönche in Düsseldorf Stadt kündigt Lärmkontrollen um Altstadtkloster an

Düsseldorf · Die Mönche in der Altstadt leiden unter dem Lärm der Feiernden. Die Stadt will Bußgelder gegen undisziplinierte Wirte verhängen.

 Blick aus der ersten Etage des Klosters in die Altstadt.

Blick aus der ersten Etage des Klosters in die Altstadt.

Foto: Anne Orthen

Acht Mönche leben im Kloster an der Andreasstraße. "Sie erfüllen eine wichtige Aufgabe und sind für die Stadt sehr wichtig", sagt Ordnungsdezernent Christian Zaum mit Blick auf deren vielfältiges soziales Engagement. Die Stadtspitze will nun mit verstärkter Präsenz rund ums Kloster dafür sorgen, dass die Lebensqualität für die Brüder ein wenig steigt. Vor allem geht es um die Lautstärke nachts. Man habe es bei den Wirten im Guten versucht, sagt Zaum, jetzt werde man genauer hinschauen beziehungsweise -hören und den Druck durch Bußgelder erhöhen.

Die Dominikaner klagen schon lange über die Situation an der Andreasstraße. "Es geht nicht darum, den Leuten das Feiern zu vermiesen", sagt Pater Elias, der Prior des Klosters, "wir wissen, wo wir sind. Aber es wäre schön, wenn ein paar Regeln eingehalten würden." Im Advent sei es wieder besonders schlimm gewesen. Eine Band sei stündlich mit Trommel- und Saxophonklängen durch die Straße gezogen. Im Schlepptau tanzende Altstadtbesucher, die von mitlaufenden Taschendieben gleich ausgeplündert worden seien. Hinzu kommen Wirte, die nach Mitternacht die Musik nicht herunterdrehen.

"Einige haben sich verbessert", sagt Pater Elias, "andere lassen bis in den frühen Morgen die lauten Bässe wummern." Das Kloster befindet sich gleich gegenüber von St. Andreas. Ist dies noch der richtige Ort für die Dominikaner, kann man dort leben? Natürlich, findet der Prior, man wolle sich nicht vertreiben lassen und auch nicht mit Weggang drohen. "Es wäre einfach schön, wenn man uns unterstützt." Das gilt auch für die sonstige Situation: Wildpinkler sind an der Tagesordnung, der Vandalismus hat zugenommen. So ist die Informationsstele vor der Kirche zerstört worden. "Die ist nun eingehüllt. Ich bin gespannt, ob sie repariert wird."

Mittlerweile haben die Probleme auch die Chefetage des Erzbistums Köln erreicht. "Der Bischof weiß, wie die Situation ist", sagt Stadtdechant Ulrich Hennes. Es sei klar, "dass die Mönche gut schlafen können und menschenwürdig untergebracht sein müssen". Das Klostergebäude gehört der Pfarre St. Lambertus, es wird jetzt eine Sanierung diskutiert. Es gibt nur eine Zweifachverglasung der Fenster. Da der Schall aber auch durch die Fassade übertragen wird, könnte auch sie saniert und besser gedämmt werden. Nach Karneval werden in der Pfarre die Pläne diskutiert, aus Köln kommt der erzbischöfliche Baurat. Wenn dann noch der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) der Stadt nicht um 1.30 Uhr seinen Dienst in der Altstadt einstellt, sind bessere Zeiten für die Dominikaner in Sicht.

(ujr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort