Sanierung des Mannesmann-Hochhauses Vodafone statt Mannesmann

<P>Düsseldorf (dto). Mit knapp 90 Metern Höhe und 28 Etagen war es zur Zeit seiner Entstehung das höchste Gebäude Düsseldorfs. Im Jahre 1958 wurde es vom Architekten Prof. Paul Schneider von Esleben in Stahlskelettbauweise errichtet.

Die Rede ist vom denkmalgeschützten Mannesmann-Gebäude, das nun den Namen Vodafone trägt. Eingebettet in die Rheinuferpromenade ist es eines der prägendsten Elemente der Düsseldorfer Stadtsilhouette.

Zur Jahrtausendwende jedoch war es um das Hochhaus düster bestellt: Weder entsprach das Gebäude dem neusten Stand der Technik, noch waren Brandschutzvorschriften oder die Wärmeschutzverordnung erfüllt. Zudem entsprach die gesamte Gebäudeausstattung nicht den Anforderungen einer hochtechnisierten Arbeitswelt. Da das Gebäude unter Denkmalschutz stand, durfte es auch nicht abgerissen werden. Also kramte man die alten Architekturpläne wieder hervor: Die Aufgabenstellung bestand nun darin, den Bau nach den neusten Baurechtsvorgaben zu sanieren und auf einen gehobenen Bürostandard zu heben.

Das auf drei Monate begrenzte Projekt stellte eine große Herausforderung dar: Mehr als 51.000 Kubikmeter mussten modernisiert werden. Die Oberflächensanierung der 1.188 tragenden Gebäudesäulen und die Beschichtung von 25.000 Quadratmetern Gipskartonwandfläche übernahm ein Düsseldorfer Malerunternehmen. Angesichts der Tatsache, dass die tragenden Säulen fast ein Jahr der Witterung ausgesetzt waren, gab es keinen Spielraum für Experimente. Das Auftragsvolumen belief sich auf insgesamt 17 Millionen Euro.

Heute residiert hier Vodafone. Die Übernahme des britischen Konzerns wurde am 2. Februar 2000 offiziell besiegelt. Rund 1.000 Menschen arbeiten dort heute für den weltweiten Telefonanbieter. Die U-förmige Anordnung der Flure und Büroräume ermöglicht eine gute Tageslichteinstrahlung. Kühldecken und eine dezentral aufgebaute Lüftungstechnik regeln das Raumklima. Die Büros sind ultramodern ausgestattet und lassen das ehemals denkmalgeschützte Gebäude allmählich in Vergessenheit geraten. Und so erinnert heute nur noch eine Promenade an den Stahlriesen: das Mannesmann-Ufer am Rhein.

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