"Design for Business" Suche nach inneren Bildern

Düsseldorf (dto). Mit PR-Maßnahmen und den Medien habe er bislang wenig zu tun gehabt, meint Peter Maeschig. "Uns Designern geht es um den Erfolg der Kunden", sagt der Gründer von "Design for Business". Doch seit zwei Jahren zieht die Agentur Aufmerksamkeit auf sich: Innerhalb dieser Zeit verdoppelte sie ihren Umsatz, steigerte die Mitarbeiterzahl von 20 auf 40 und eröffnete in Hamburg eine Niederlassung.

Rollmops nennt Maeschig sein Unternehmen. "Das weckt Interesse. Was steckt hinter dem ,Rollmops', fragen sich die Leute", so Maeschig. Und um hinter das Geheimnis des "Rollmops" zu gelangen, muss man sich ins Zooviertel begeben. Versteckt an der Hallbergstraße findet sich Design for Business und gleichzeitig das Haus, aus dem die "Bitburger"-Werbung stammt.

Mit dieser Marke hatte die Liebäugelei der Designschmiede mit der Werbung begonnen, als die Designer vor zwei Jahren dem Bier zu einem frischeren Auftritt verhelfen sollten. "Mit neuer Corporate Identity und neuen Verpackungen", so Maeschig. Doch dabei blieb es nicht. Die Zusammenarbeit mit dem Kunden klappte so gut, dass die Düsseldorfer Agentur auch die Kreation der Kampagne übernahm.

Zu sehen sind seither TV-Spots, die allesamt in gemütlicher Brasserie-Atmosphäre spielen. "Das Bier ist Deutschland meist gezapftes Pils, und die Gastronomie daher bedeutungsvoll", betont Berater Volker Schulte. Diese Kampagne verbindet sich wiederum mit Produktinnovation, wie dem neuen "Bitburger"-Kasten, ebenfalls eine Kreation aus dem Haus. Den bewarb es in einer Anzeige mit dem Slogan: "Deutschland verändert sich."

Trotz der vielen Veränderungen: Das Image von "Landliebe" bleibt. "Den Markenauftritt moderner gestalten? Das hätte dann nichts mehr mit Landliebe zu tun", sagt Maeschig. So verleihen seine Gestalter der Marke seit 1991 ein nostalgisches Bild mit naiven Motiven. Bewusst eingebaut seien sogar kleine Fehler, so als hätte die Bäuerin die Etiketten auf Joghurt und Milch selbst angebracht.

"Wichtig ist nicht, was wir zeigen, sondern was die Leute sehen", sagt Designer Marcel Howard. Der Schlüssel sei die Suche nach dem "inneren Bild einer Marke". "Die Leute im Supermarkt müssen einen Grund haben, ins Regal zu greifen." Das gelinge am besten, wenn die Produkte eine Geschichte erzählen. Geschichten und Bilder entwickeln die Kreativen auch für Mövenpick, Nestlé oder den Discounter Plus, für den sie gleich 1200 Marken optisch umsetzen. 70 Prozent des "Rollmops" bestehe aus Design-Arbeit. "Der Rest ist Werbung", so Maeschig. Damit geht der Agenturgründer zurück zu seinen Wurzeln. Denn gelernt habe er sein Handwerk in der Werbebranche.

(Rheinische Post)
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