Düsseldorf wirbt Steinle/Melches: David trommelt für Goliath

Düsseldorf (RP). Ihr wichtigstes Credo: "Langweile niemals deine Zielgruppe!" Das ist der Agentur Steinle/Melches beim Modekonzern C&A gelungen. "Bevor wir 1992 anfingen, für C&A zu arbeiten, entwickelten sich die Umsätze des Modekonzerns negativ", sagt Berthold Steinle, Geschäftsführer der Agentur. "Wir entwickelten ein Kommunikationskonzept, das konsequent und ausschließlich ausmachte, was C&A auszeichnet: gute Produkte für eine breite Käuferschicht bei einem extrem guten Preis-Leistungsverhältnis." Seither steigen die Umsätze wieder. Die Marke im Fokus

Düsseldorf (RP). Ihr wichtigstes Credo: "Langweile niemals deine Zielgruppe!" Das ist der Agentur Steinle/Melches beim Modekonzern C&A gelungen. "Bevor wir 1992 anfingen, für C&A zu arbeiten, entwickelten sich die Umsätze des Modekonzerns negativ", sagt Berthold Steinle, Geschäftsführer der Agentur. "Wir entwickelten ein Kommunikationskonzept, das konsequent und ausschließlich ausmachte, was C&A auszeichnet: gute Produkte für eine breite Käuferschicht bei einem extrem guten Preis-Leistungsverhältnis." Seither steigen die Umsätze wieder. Die Marke im Fokus

Das Werbekonzept sei eigentlich simpel, man habe sich wieder auf die Marke konzentriert. "Der Kunde kauft schließlich keine kreative Werbung, sondern ein Produkt", sagt Melches, Geschäftsführer Kreation. "Unsere Meinung: Sag es in einem Satz." So sei das Duo auch 2000 in den Wettbewerb um den Gesamtetat des Moderiesen gegangen - vorher hatte die Kreativschmiede nur einzelne Projekte betreut. "Binnen weniger Minuten waren wir mit unserer Präsentation fertig", erinnert sich Steinle. "Erst haben alle gelacht, denn die Konkurrenz hatte stundenlang präsentiert. Aber wir haben mit unseren Ideen überzeugt." Schließlich habe der Kunde auch nur kurzen Kontakt mit Kampagnen: "Entweder man vermittelt die Botschaft in Sekunden oder man schafft es nicht." Kreativität sei das Werkzeug, das die Agentur einsetze, um klare Botschaften zu vermitteln.

Als die Düsseldorfer den Gesamtetat des Modekonzerns gewonnen hatten, habe anfangs Skepsis in der Branche geherrscht, erinnern sich die Agenturgründer. "Die Konkurrenz fragte sich, warum ein so großer Konzern mit einer so kleinen Agentur zusammen arbeitet", so Melches. Später habe es dann sogar Anfragen von der C&A-Konkurrenz gegeben.

Die überschaubare Größe sei von Vorteil: "Wir sind flexibel und schnell. Jeder macht alles und muss ein hohes Maß an Verantwortung übernehmen", so Melches. "Typische Agenturstrukturen gibt es bei uns nicht, wir haben beispielsweise keine Kontakter. Die Kreativen reden direkt mit dem Kunden."

Es sei schwierig, immer wieder neue, gute Kampagnen zu entwickeln. "Ideen fallen nicht vom Himmel", so Steinle. "Der Markt ist schnelllebiger geworden, Fehler kann man sich kaum noch erlauben." Der finanzielle Druck bei den Auftraggebern schlage sich auch in der Agentur nieder.

Trotzdem wächst Steinle/Melches. Fünf neue Mitarbeiter wurden in den vergangenen Wochen eingestellt. Zur Mitarbeitermotivation gehört es auch, dass noch immer Weihnachtsgeld gezahlt wird. Die Angestellten danken es ihren Chefs traditionell mit einem Weihnachtsgeschenk: "Vor zwei Jahren gab es einen Kicker, im vergangenen Jahr haben sie uns ein Bild malen lassen."

(alfa)
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