Viertgrößtes Gebäude Düsseldorfs Das Victoria-Hochhaus

Düsseldorf (dto). Mit knapp 109 Metern ist der im Juli 1998 fertiggestellte Victoria-Turm das viertgrößte Gebäude Düsseldorfs. Nur der Rheinturm, der ARAG-Tower und die Landesversicherungsanstalt (LVA) sind höher als das Hochhaus der Versicherung. Die Erweiterung des bestehenden Victoria-Komplexes bildet mit einem zylindrischen Hochhaus aus Glas den Schwerpunkt des Gebäudes.

Ganz im ökologischen Sinne wurde versucht, so wenig Technik wie möglich zu verwenden. Ziel war es, den Bedarf an Primärenergie für den Gebäudekomplex auf ein Minimum zu reduzieren. Trotz diesem Minimalaufwand bietet das zukunftsorientierte Gebäude ein hohes Maß an Komfort. Einige Teilbereiche des Turms erfüllen zudem die Radaranforderungen der Flugsicherung, um die Sicherheit des nahe gelegenen Düsseldorfer Flughafens nicht zu beeinträchtigen.

Die Fassade des Turms wurde als Doppelfassade ausgeführt, um eine natürliche Lüftung der Büros zu ermöglichen. Doppelfassaden werden besonders bei hohen Wind- und Lärmbelastungen verwendet. Der dabei entstehende Fassadenzwischenraum dient als Klimapuffer und macht somit jede Klimaanlage unnötig. Wenn die Fenster aufgrund hoher Temperaturen oder sehr windigen Verhältnissen nicht geöffnet werden können, werden alle Büros des Hochhauses zusätzlich über eine unterstützende Lüftungsanlage versorgt.

Das im Gebäude integrierte Blockheizkraftwerk (BHKW) besteht aus einem stationären Verbrennungsmotor, der sowohl elektrischen Strom als auch Wärme produziert. Die Effektivität von BHKWs beruht auf der Nutzung der Abwärme, die in anderen Kraftwerken über das Kühlwasser ungenutzt in Flüsse geleitet wird. Der hohe Wirkungsgrad der Blockheizkraftwerke macht beträchtliche Energieeinsparungen möglich. Betrieben werden BHKWs entweder mit Gas, Öl oder Holz, aber auch mit Raps-Methyl-Ester. BHKWs arbeiten im Gegensatz zur Solartechnik nicht nur mit regenerativen Energien. Sie spielen dennoch eine wichtige Rolle im Rahmen der optimalen Nutzung von Brennstoffen.

Im obersten Geschoss sind nicht wie gewöhnlich die Technikräume untergebracht, sondern Konferenzräume, die eine Rundumsicht über die Stadt ermöglichen. Die 29 Stockwerke des Hochhauses werden von einem sechsgeschossigen Bau optisch durchstoßen. An der Schnittstelle zwischen Hochhaus und Riegel gliedert das in der siebten Etage untergebrachte Technikgeschoss das Ensemble. Parallel zu dem Riegel steht ein ebenfalls sechsgeschossiges, fast 100 m langes Gebäude, das die Straßenfront entlang der Fischerstraße bildet. An der Ecke Sittarder-Straße - Fischerstraße entsteht dadurch eine große Piazza, die zum Haupteingang des Gebäudes führt.

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