Aussagekräftige Wirkungsanalyse fehlt Stadt hält Umweltzone für wirkungslos

Düsseldorf · Eine Umweltzone in Düsseldorf, die für Pkw mit hohem Schadstoffausstoß gesperrt ist, rückt in weite Ferne. Denn die Verwaltungskonferenz der Stadtverwaltung lehnt eine solche Zone ab, weil sie zuwenig zu einer Verminderung von Feinstaub beitrage, erklärte Bernd Thomas, zuständiger Referent im Verkehrsdezernat der Stadt.

 Die Plaketten für das Auto - ab 1.Oktober auch in Duisburg notwendig.

Die Plaketten für das Auto - ab 1.Oktober auch in Duisburg notwendig.

Foto: ddp

"Es fehlt eine aussagekräftige Wirkungsanalyse des Landesumweltamt. Bisher gibt es nur eine vage Prognose für das Jahr 2010. Danach würde nur an zwei oder drei Tagen weniger der Grenzwert überschritten, wenn eine Umweltzone eingerichtet werde", sagte Thomas.

Für die geringe Verbesserung sei der Aufwand zu groß. Zum Vergleich führte Thomas die Wirkungsanalyse zum Durchfahrtsverbot für Lkw auf der Corneliusstraße an. Die Zahl der Grenzwertüberschreitungen sollte um 17 sinken.

Nach wie vor besteht die Stadtverwaltung auch darauf, den Verwaltungsaufwand für die Umweltzone drastisch zu verringern. "Es kann nicht sein, dass die Verwaltung jeden einzelnen Ausnahmeantrag von einem Anwohner oder einem Handwerksbetrieb für das Befahren der Zone mit einem alten Auto prüfen soll", meinte Thomas.

Wirkungsvoller als eine Umweltzone seien eine bundesweit einheitliche Förderung von modernen, schadstoffarmen Autos und höhere Steuern für schmutzige Motoren, so der Standpunkt der Stadtspitze. Düsseldorf werde weiterhin über den Städtetag für diese Lösung eintreten, berichtete Thomas.

Die Umweltzone ist Teil eines umfassenden Luftreinhalteplans für Düsseldorf, der Mitte des Jahres in Kraft treten soll. "Wir wollen den Plan nicht blockieren, sondern nur die Umweltzone vorerst streichen", sagte Thomas. Zum Luftreinhalteplan gehört beispielsweise ein Konzept, Lkw um die Stadt herum zu leiten oder Radwege auszubauen.

(RP)
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