A 44-Weiterbau Stadt hält an Klage fest

Düsseldorf · Wenn Bundes-Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) und sein NRW-Kollege Lutz Lienenkämper (CDU) Ende April den ersten Spatenstich für den Ausbau der A 44 zwischen Ratingen und Velbert setzen, schauen die Verantwortlichen im Düsseldorfer Rathaus und viele Bürger in Angermund mit Sorge zu.

Sie fürchten, dass durch den Autobahn-Lückenschluss eine höhere Hochwasser-Gefahr in Angermund entsteht. Das Niederschlagswasser von der Autobahn soll in die Anger geleitet werden — damit würden bis zu 4000 Liter Wasser pro Sekunde zusätzlich durch das Flüsschen strömen.

Deshalb hatte die Stadt den Klageweg beschritten — nicht, weil sie grundsätzlich gegen den Weiterbau der Autobahn ist, sondern weil der Landesbetrieb Straßenbau sicherstellen soll, dass das Niederschlagswasser ordnungsgemäß beseitigt wird.

An dieser Klage beim Bundesverwaltungsgericht Leipzig hält die Stadt weiter fest. Auch wenn der Landesbetrieb zwischenzeitlich einem geänderten Planfeststellungs-Verfahren zugestimmt hat. Das Verfahren dazu läuft aber noch beim Oberverwaltungsgericht in Münster. Dies geht aus einer Verwaltungsvorlage für die Sitzung des Umweltschutz-Ausschusses in der kommenden Woche hervor.

Der Lückenschluss ist auch in Düsseldorfs Nachbarschaft nicht unumstritten. In Ratingen, Heiligenhaus und Velbert hatte sich eine Bürgerinitiative gegründet. Strittig sind zum einen die ökologischen Auswirkungen. Zum anderen kritisieren Bürger die Kosten. Der Bau der 12,6 Kilometer langen Strecke zwischen Ratingen-Ost und Velbert wird anstelle der ursprünglich geplanten 130 Millionen Euro mehr als 222 Millionen Euro kosten.

In großen Teilen des Kreises Mettmann wird die Verbindung hingegen begrüßt — weil die Ortsdurchfahrten entlastet werden. Das ergab eine Befragung der Wirtschaftsjunioren Niederberg, in der sich 80 Prozent der Teilnehmer für den Ausbau aussprachen. Von den unter zehn Prozent, die den Lückenschluss ablehnen, wurde vor allem die Lärm- und Umweltbelastung als Grund angegeben.

(RP)
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