Düsseldorf Stadt führt Label für Öko-Taxis ein

Düsseldorf · Das Zeichen von der Stadt für ökologische Fahrzeuge erhalten solche mit Gas, Hybrid- oder Elektro-Antrieb.

 Das Eco-Taxi-Label auf dem Fahrzeug von Dennis Klusmeier, Chef der Düsseldorfer Taxi-Innung. 140 Taxis dürfen es tragen.

Das Eco-Taxi-Label auf dem Fahrzeug von Dennis Klusmeier, Chef der Düsseldorfer Taxi-Innung. 140 Taxis dürfen es tragen.

Foto: Anne Orthen

Düsseldorfs Handwerker zittern vor einem drohenden Dieselverbot für die Innenstadt. Die gleiche Sorge dürften die Taxiunternehmer haben. Typischerweise sind die hellgelben Fahrzeuge wegen des niedrigen Dieselpreises und des geringen Verbrauchs Selbstzünder. Das Problem des Diesels: Er verursacht Feinstaub und Stickoxide. Daher soll nun verstärkt auf Öko-Taxis gesetzt werden.

"In Düsseldorf gibt es zurzeit schon etwa 140 so genannter Eco-Taxis", sagt Dennis Klusmeier, Chef der Düsseldorfer Taxi-Innung. Sie stehen einer Gesamtflotte von etwa 1200 Fahrzeugen entgegen. Unter Eco-Taxi verstehen die Initiatoren Fahrzeuge mit emissionsarmen Antrieben wie Erdgas, Flüssiggas oder Hybrid, also einer Kombination aus Elektro- und Benzinmotor.

Damit Verbraucher die Chance haben, eine umweltbewusste Entscheidung zu treffen, haben Stadt, Industrie- und Handelskammer sowie die Taxi-Innung eine Arbeitsgruppe gebildet, um sich auf eine gemeinsame Kennzeichnung zu einigen. Diverse Behörden, darunter das Umweltamt und die Wirtschaftsförderung, waren ebenfalls beteiligt. Das Ergebnis kann man nun auf ersten Fahrzeugen sehen. Am hinteren Kotflügel ist ein kleiner grün-schwarzer Aufkleber zu sehen, der den Schriftzug "Eco-Taxi Düsseldorf" trägt. Bislang tragen etwa 40 der 140 Düsseldorfer Öko-Fahrzeuge das neue Label.

Einer der Treiber des Projektes ist Dieter Schwedland aus dem Umweltamt der Stadt Düsseldorf. "Einen Anreiz für die Taxiunternehmen zu schaffen, den Diesel zu ersetzen, ist besonders groß. Denn die fahren anders als normale Pendler weit überwiegend in der Düsseldorfer Umweltzone", sagt Schwedland. Sein Plan sieht eine zweistufige Umweltplakette vor. Die jetzige für die genannten Antriebe, eine weitere für reine Elektrotaxis oder Fahrzeuge mit Brennstoffzelle, bei der nur Wasserdampf aus dem Auspuff kommt. Allerdings ist das noch Zukunftsmusik, weil es bislang keines dieser Fahrzeuge als Taxi gibt. Laut Klusmeier plant jedoch ein Düsseldorfer Taxiunternehmer noch im Laufe des Jahres die Anschaffung eines rein elektrisch betriebenen Tesla. Unklar ist, ob die Ladezeiten der elektrischen Fahrzeuge mit den Nutzungszeiten der Droschkenunternehmer in Einklang zu bringen sind. Noch fehlen die Erfahrungswerte in Deutschland.

Mit gutem Beispiel will die Stadt selbst vorangehen: Sie und ihre Tochterunternehmen werden zukünftig auf die Umwelttaxis setzen. Damit möglichst viele Firmen in Düsseldorf dem Vorbild folgen, bewirbt die Wirtschaftsförderung im Rahmen ihres Unternehmensservices die umweltfreundlichen Gefährte. Als erste künftige Nutzer konnten Air Liquide, Arag E, Deutsche Telekom, Grey, Henkel, HSBC Trinkaus & Burkhardt Metro, QVC, Vallourec und Vodafone gewonnen werden.

Man kann telefonisch gezielt ein Eco-Taxi bestellen oder noch einfacher die App "Taxi Düsseldorf" nutzen: Unternehmen können beispielsweise in der App in ihrem Unternehmensprofil hinterlegen, dass sie prioritär Eco-Taxis wünschen. Damit die höhere Nachfrage bedient werden kann, legt die Taxi-Innung Düsseldorf ihren Mitgliedern den Umstieg auf Öko-Taxis nahe. So rüstet beispielsweise das Taxiunternehmen Brodka den ganzen Fuhrpark um.

Jetzt wird man sehen müssen, ob sich die Öko-Taxis durchsetzen. Sie haben den gleichen Fahrpreis wie alle Taxis, der ist von der Stadt geregelt. Allerdings dürften etwa die Hybrid-Fahrzeuge durch den teureren Benzinpreis im Vergleich zum Diesel für die Unternehmer höhere Kosten verursachen. Fakt ist aber, dass die Zahl der Hybriden wächst.

(tb.)
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