Fahrradfreundliches Düsseldorf Stadt fördert Radfahren

Düssseldorf · Die Düsseldorfer Radverkehrspolitik ist in den vergangenen Jahren wiederholt kritisiert worden. Nun startet die Landeshauptstadt eine Reihe von Initiativen, um für Radler attraktiver zu sein.

 Leger: Oberbürgermeister Dirk Elbers (l.) und Verkehrsdezernent Stephan Keller mit dem Plan zur neuen „Tour D 9“.

Leger: Oberbürgermeister Dirk Elbers (l.) und Verkehrsdezernent Stephan Keller mit dem Plan zur neuen „Tour D 9“.

Foto: Bretz, Andreas

"Fahrradfreundliche Stadt" heißt Düsseldorf schon seit mehr als fünf Jahren, aber erst jetzt erkennen Kritiker auch die dazugehörigen Schritte. Die neue "Tour D", die Oberbürgermeister Dirk Elbers gestern vorstellte (siehe unten stehenden Artikel), ist der jüngste Beitrag des Rathauses in einer ganzen Reihe von Neuerungen und konkreten Plänen. Ein Überblick:

Abstellboxen Die Stadt will an sechs S-Bahnhöfen abschließbare Boxen für Fahrräder aufstellen lassen. Die Anlagen sollen im Frühjahr 2013 an den Stationen Eller-Süd und Benrath getestet und dann auch in Hamm, Angermund, Hellerhof und am Flughafen errichtet werden. Das Vorbild für die elektronisch gesteuerten Boxen steht in Willich-Anrath. Die Kosten für die insgesamt 124 Boxen liegen bei 440 000 Euro, der Anteil der Stadt beträgt dabei voraussichtlich 205 000 Euro. Die Stadt beabsichtigt, für die Boxen Gebühren zu nehmen und sich dabei am Preisniveau des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) zu orientieren.

Digitaler Radroutenplaner Immer mehr Radfahrer gebrauchen ihre Handys als Navigationsgeräte fürs Fahrrad. Die Stadt will dies nutzen, um das hiesige Radnetz bekannter zu machen. Sie verfolgt dabei eine zweiteilige Strategie: Düsseldorf hat beim Land vorgeschlagen, den Radroutenplaner NRW um Ortsnetze zu ergänzen. Bisher waren im NRW-Planer vor allem die Verbindungen zwischen den Städten und Kreisen enthalten. Das Düsseldorfer Radnetz ist dort nun vollständig vorhanden - mit Wegbeschreibungen und Höhenprofilen.

Zugleich prüft die Stadt, eine eigene städtische Navigation zu entwickeln. Dies lässt mehr Möglichkeiten zu, das System zu ergänzen und zu aktualisieren. Die Stadt untersucht aktuell die technische Machbarkeit sowie den finanziellen Aufwand und den Mehrwert eines solchen Systems. Die Ergebnisse sollen laut Verkehrsdezernat Anfang 2013 im Verkehrsausschuss vorgestellt werden.

Geöffnete Einbahnstraßen Die Stadt will den Radverkehr vor allem durch Nebenstraßen führen, weil dort das Fahren als sicherer gilt. Da Einbahnstraßen meist dazu zählen, sollen möglichst viele von Radfahrern auch in Gegenrichtung genutzt werden dürfen. Auf etwa 170 Einbahnstraßen gilt das bereits. 400 weitere Einbahnstraßen erfüllen prinzipiell die Kriterien (Nebenstraßen, Tempo 30), für 150 liegen entsprechende Wünsche von Bürgern, Vereinen oder Verbänden vor. In diesem Jahr sollen 22 Straßen geöffnet werden.

Darunter sind zum Beispiel Arndtstraße (Pempelfort), Frankenstraße (Derendorf), Krahestraße (Flingern), Alt Niederkassel, Burgmüllerstraße (Grafenberg) und Glatzer Straße (Eller).

- und den Kommentar "Endlich auf dem richtigen Weg"

(ila)
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