Düsseldorf Stadt fördert das Uni-Haus in der City

Düsseldorf · Mit Stifter Udo van Meeteren und dem Freundeskreis der Heinrich-Heine-Universität will die Stadt eine Stiftung für das Beratungs-, Begegnungs- und Tagungszentrum am Schadowplatz gründen. Die Stadt will eine Million Euro bereitstellen.

 Am Schadowplatz 14 und damit nahe dem Kö-Bogen entsteht die "Botschaft" der Uni im repräsentativen Palais aus dem Jahr 1896/97 (rechts), das zuletzt als Bankhaus genutzt worden war. Die Eröffnung ist für Ende September geplant.

Am Schadowplatz 14 und damit nahe dem Kö-Bogen entsteht die "Botschaft" der Uni im repräsentativen Palais aus dem Jahr 1896/97 (rechts), das zuletzt als Bankhaus genutzt worden war. Die Eröffnung ist für Ende September geplant.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Die Universität Düsseldorf bekommt weitere Unterstützung für ihre "Botschaft" in der Innenstadt: Nach Düsseldorfs Ehrenbürger und Mäzen, Udo van Meeteren, der der Universität das Stadtpalais am Schadowplatz rund 30 Jahre mietfrei zur Verfügung stellt, will nun auch die Stadt das "Haus der Universität" fördern: Sie will mit van Meeteren und der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität eine Stiftung gründen, um die Hochschule beim Unterhalt und Betreiben des ehemaligen Bankhauses zu unterstützen, in dem zurzeit die Umbauarbeiten laufen.

 Engagieren sich gemeinsam für das „Haus der Universität“: (v.l.) OB Dirk Elbers, Stifter Udo van Meeteren, Gert Kaiser (Präsident Uni-Freundeskreis) und Uni-Rektor Hans Michael Piper.

Engagieren sich gemeinsam für das „Haus der Universität“: (v.l.) OB Dirk Elbers, Stifter Udo van Meeteren, Gert Kaiser (Präsident Uni-Freundeskreis) und Uni-Rektor Hans Michael Piper.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Mit der Stiftung soll "die Zukunft des Hauses der Universität" gesichert werden, sagte OB Dirk Elbers. Eine Million Euro will die Stadt - vorbehaltlich der Zustimmung des Rats - dafür bereitstellen, 700.000 Euro das Ehepaar Udo und Irmel van Meeteren und 300.000 Euro der Freundeskreis der Uni, der die Stiftung treuhänderisch verwalten soll.

"Die Universität ist die akademische Visitenkarte der Landeshauptstadt", sagte Elbers. Mit ihrer Unterstützung wolle die Stadt "ihre Verantwortung für die Universität bekennen": Der Standort des Uni-Hauses "in unmittelbarer Umgebung des Jahrhundertprojekts Kö-Bogen und das überaus repräsentative Haus verbinden auf wunderbare Weise Tradition und Zukunft und stärken die internationale Reputation Düsseldorfs als einen der führenden Standorte für Forschung, Lehre und Wissenschaft", so Elbers.

Seit der Gründung 1965 hatte man an der Universität von einer Repräsentanz in der Innenstadt geträumt, die dank des Engagements van Meeterens inzwischen konkrete Formen annimmt. Das Beratungs-, Begegnungs- und Tagungszentrum soll dabei helfen, Düsseldorf als Universitätsstadt bekanntzumachen.

Eine wichtige Aufgabe, meint Uni-Rektor Hans Michael Piper: Schließlich sei die Uni mit rund 35.000 Studenten und Mitarbeitern eine "Kleinstadt der Wissenschaft" am Rande Düsseldorfs und leiste wichtige Arbeit, zum Beispiel bei der Ausbildung von Fachkräften und in der Forschung. Doch aus eigenen Mitteln hätte man das Projekt nicht umsetzen können.

Der Dank der Uni, allen voran an van Meeteren, sei daher sehr groß, so Piper. Ab Herbst will die Uni das ehemalige Palais nutzen. Neben Studienberatungen sollen wissenschaftliche Vorträge, Diskussionen und Tagungen durchgeführt werden, Empfänge für bis zu 200 Personen stattfinden. Im Mittelpunkt steht der Austausch und Dialog von Studenten, Wissenschaftlern und der Uni allgemein mit den Bürgern der Stadt. Dass das umgesetzt wird, ist der Freundesgesellschaft der Uni besonders wichtig.

Ihr Präsident, Gert Kaiser, sagte, dass die Stiftung nicht nur ein Geschenk, sondern auch "eine Aufforderung an die Universität" sei, mit den Bürgern der Stadt in einen Dialog zu treten. Als Förderer und Treuhänder der Stiftung werde man beim Freundeskreis sicherstellen, dass dieser Austausch tatsächlich stattfindet. Das ist vielleicht eine Anspielung auf die Kritik, welche die Uni bei der Überprüfung von Annette Schavans Doktorarbeit einstecken musste: In dem neunmonatigen Prüfungsverfahren wurde die Uni immer wieder dafür kritisiert, eigenmächtig zu handeln und andere Meinungen nicht zu berücksichtigen. S

o entschied sich die Uni etwa - trotz des öffentlichen Druckes - gegen das Einbeziehen eines Zweitgutachters. Schavans Klage gegen den Entzug ihres Doktortitels wird zurzeit beim Verwaltungsgericht überprüft.

(anch)
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