Düsseldorf-Garath Staatsschutz ermittelt wegen Gewalt-Graffiti

Düsseldorf · Die gewaltverherrlichenden Graffiti in Düsseldorf-Garath sind jetzt auch ein Fall für die Polizei. Wie ein Sprecher bestätigt, sind "von Amts wegen" Ermittlungen aufgenommen worden. Der Staatsschutz ist eingeschaltet.

 "Letzte Schanze" steht hier, neben einem Schlossturm, der einen Molotow-Cocktail in der Hand hält.

"Letzte Schanze" steht hier, neben einem Schlossturm, der einen Molotow-Cocktail in der Hand hält.

Foto: RP

Er ermittelt wegen des Vorwurfs der "öffentlichen Aufforderung zur Gewalt". Die Stadt Düsseldorf hat den Fall zudem der Polizei gemeldet.

 Hier sieht man, dass das Graffiti übermalt wurde, bis fast nichts mehr zu sehen war.

Hier sieht man, dass das Graffiti übermalt wurde, bis fast nichts mehr zu sehen war.

Foto: Wanninger

Darum geht es: Bei einem Sprayer-Wettbewerb im Rahmen eines Festes des SOS-Kinderdorfs entstanden auf einer Mauer der Feuerwache in Garath Bilder, die die Gewaltszenen beim G20-Gipfel in Hamburg feierten. Eine Szene zeigt den Moment vor dem Angriff: Ein Vermummter hält einen brennenden Molotow-Cocktail in der rechten und einen Baseball-Schläger in der linken Hand. Ihm gegenüber steht ein Polizist, dessen Helm bereits demoliert ist. "Friede, Freude, Bullenklatschen", steht zwischen den beiden Männern in typischer Sprayer-Schrift geschrieben.

Inzwischen sind die Bilder geschwärzt. Der Skandal wird am Donnerstag im Stadtrat diskutiert.

 Ebenfalls umstritten ist dieses Graffiti, was nach Ansicht vieler Gewalt gegen Polizisten verherrlicht.

Ebenfalls umstritten ist dieses Graffiti, was nach Ansicht vieler Gewalt gegen Polizisten verherrlicht.

Foto: RP

Die Aktion stand unter der Leitung des Künstlers Damian Bautsch und soll laut Beschluss der zuständigen Bezirksvertretung 10 mit 600 Euro bezuschusst werden. Die Feuerwehr und das Amt für Gebäudemanagement hatten laut Stadtverwaltung der Nutzung der Wände für den nunmehr fünften Graffiti-Contest nur unter strengen Auflagen zugestimmt - so seien politische, religiöse und sexistische Darstellungen ausgeschlossen worden. Dies habe Bautsch schriftlich zugesichert. Seit mehreren Jahren wird mit dem Künstler und dem SOS Jugendtreff so verfahren, bislang ohne Beschwerden. Der Contest lief bis Sonntagabend.

(ujr)
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