Brauchtum in Düsseldorf Kinder sollen an St. Martin wieder durch die Straßen ziehen

Düsseldorf · In Düsseldorf soll es 2021 wieder Martinszüge geben, nachdem sie im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie ausgefallen sind. Erste Pläne gibt es bereits. Ein Blick nach vorne und auf die Geschichte der Martinszüge.

St. Martin Düsseldorf 2023: Alle Termine der Martinszüge
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Die Martinszüge 2023 in Düsseldorf

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Foto: Bretz, Andreas (abr)

Im Corona-Jahr 2020 haben sich die Menschen in ganz NRW einiges einfallen lassen, um das Brauchtum trotz Pandemie zu feiern - so auch in Düsseldorf: In den Schaufenster in Gerresheim hingen selbstgebastelte Laternen von Kindern, in Heerdt sangen Familien Martinslieder am Fenster oder auf dem Balkon, auf einigen Schulhöfen gab es eine Vorführung der Geschichte um die Mantelteilung statt eines Martinszuges.

2021 soll es aber möglichst wieder traditionelle Martinsfeiern geben - mit Pferd und Heiligem, Umzug und Gesang. Die Martinsfreunde Bilk laden auf ihrer Webseite bereits zum traditionellen Umzug am 10. November ein. Los geht es um 17.30 Uhr ab Siegplatz/Ecke Wupperstraße. Es gelten auch dort die üblichen Corona-Regeln und Hygienemaßnahmen.

Der Ursprung der Tradition der Martinszüge ist nicht ganz geklärt. Gefeiert wird damit der Heilige Martin von Tours, der als römischer Soldat an einem kalten Wintertag seinen Mantel mit einem Bettler teilte. Als im daraufhin im Traum Jesus Christus erschien, ließ sich Martin taufen. Er wurde Priester und Bischof von Tours. 

Umzüge mit Lichtern gab es schon im frühen Christentum, um Heilige zu ehren. Der Leichnam des heiligen St. Martin soll ebenfalls nach seinem Tod mit einer Lichterprozession mit einem Boot nach Tours gebracht worden sein. Im November zündeten Menschen zum Abschied der Ernte außerdem häufig die abgeernteten Felder an und Kinder trugen Fackeln aus Stroh und ausgehöhlten Rüben durch die Straßen.  Später wurden am Martinstag auch Martinsfeuer angezündet, die jedoch aufgrund der Brandgefahr in Regionen mit vielen Holzhäusern in Kritik gerieten.

Um 1800 sollte anstelle des Martinsfeuers der Brauch mit dem Laternenumzug entstanden sein. Die Geschichte mit Martin und dem Bettler sollte leicht verständlich nachgespielt werden. Die Lampions zeigten Szenen aus dem Leben des Bischofs Martin.  

(top/RPO)
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