Altstadt St.-Anna-Stift bleibt
Düsseldorf · Die Caritas als Betreiber des Altenpflegeheims bekommt größeren Einfluss auf die Sanierung. Ein Neubau muss bis 2018 fertig sein. Geplant sind zudem neue Wohnhäuser sowie ein Platz als Treffpunkt in der Altstadt.
Bis 2018 muss das in die Jahre gekommene St.-Anna-Stift in der Altstadt den neuen gesetzlichen Anforderungen für die Größe und Ausstattung der Zimmer entsprechen. "Das ist nur möglich, wenn das Heim abgerissen und neu gebaut wird", sagt der Vorsitzende des Kuratoriums Anna-Stift, der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Preuß — und genau dies rückt nun in greifbare Nähe.
Mit dem Neubau solle auch das Viertel zwischen Eiskeller- und Ritterstraße belebt werden. Gebäude mit Wohnungen auch für betreutes Wohnen sollen errichtet werden, ein Platz zwischen Kunstakademie und Ursulinen-Gymnasium als Treffpunkt sei denkbar. Grundlage für die Pläne ist ein Entwurf des Architekturbüros HGMB, der bei einem Wettbewerb der Wohnungsgesellschaft Rheinwohnungsbau für dieses Projekt den ersten Preis bekam. Um sie verwirklichen zu können, müssen auch die Erzdiözese Köln als Eigentümerin des Ursulinen-Gymnasiums und die Lambertus-Pfarre mit einbezogen werden. Der gehören die benachbarten Grundstücke mit teilweise schon leerstehenden Gebäuden.
Die Pläne für den Neubau des Altenpflegeheims St.-Anna-Stift und von Wohnhäusern auf den benachbarten Grundstücken mitten in der Altstadt an der Eiskellerstraße liegen seit Jahren in der Schublade, aber getan hat sich nichts. Grund sind die schwierigen Verhandlungen zwischen Eigentümern, Investoren und möglichen Betreibern des Pflegeheims, bei denen die Probleme der Kosten und Wirtschaftlichkeit offenbar nicht in den Griff zu bekommen waren.
Die Lösung, die sich jetzt anbahnt: "Um sicherzustellen, dass das Pflegeheim in der Altstadt bleibt, wird das Kuratorium der Stiftung für das Pflegeheim St.-Anna-Stift künftig identisch sein mit dem Caritasrat", erklärte Preuß. Der Vorteil: Die Caritas, die bereits jetzt für den Betrieb des Heimes zuständig ist, bekommt größeren Einfluss und kann die Sanierung besser steuern. "Eine Personalunion bei den Leitungsgremien ist zweckmäßig, weil die Entscheidungen schneller und mit weniger zeitlichem Aufwand getroffen werden können", sagt der Ex-Stadtkämmerer Helmut Rattenhuber, der Mitglied im Caritasrat ist.
"Wir werden bereits Ende April die bestehenden Pläne überprüfen und über die Verwirklichung reden", kündigte Caritasvorstand Roland Vogel an. Er ist sich sicher, dass der Neubau, in dem zwischen 80 und 88 Plätze meist in Einzelzimmern entstehen werden, wirtschaftlich zu betreiben ist. Denn die finanzielle Situation der Stiftung sei ausgezeichnet. Der Caritasvorstand ist froh, dass nun die Weichen für die Zukunft gestellt sind, "weil auch die Mitarbeiter jetzt wissen, dass sie weiterhin am St.-Anna-Stift arbeiten können. "Wir brauchen das qualifizierte Team." Die Mitarbeiter würden in anderen Einrichtungen der Caritas beschäftigt, wenn das St. Anna-Stift abgerissen und neu gebaut wird. Auch die Bewohner könnten während dieser Zeit in anderen Heimen wohnen.