Geheimnisvolles Fett Spurensuche unter Wasser

Düsseldorf (RP). Die Spurensuche nach dem geheimnisvollen Fett, das das Gefieder von Schwänen, Gänsen und Enten völlig verklebte, geht jetzt auch unter Wasser weiter. Taucher der Feuerwehr stiegen gestern auf Bitten des Umweltamtes am Rheinufer bei Hamm in die Fluten, um Rückstände einer schmierigen, gelblichen Masse, die sich an Steinen abgelagert hatte, zu bergen. "Um die Herkunft des Stoffes eingrenzen zu können, sind aufwändige Analysen nötig. Dafür hätten die Proben, die wir am Montag am trockenen Ufer von Steinen genommen haben, möglicherweise nicht ausgereicht", sagte Umweltamtsleiter Werner Görtz. Das Pech: In den zurückliegenden Tagen war der Rhein so stark gestiegen, dass die Steine unter Wasser lagen. Feuerwehrtaucher mussten in den Fluss.

"Die Masse ist so fetthaltig, dass sie sich offensichtlich im Wasser nicht auflöst", kommentierte Görtz das Entnehmen der neuen Probe. Das erkläre auch, weshalb das Federkleid der Wasservögel so stark verklebt ist.

Tierschützer suchen weitere Tiere

Noch immer sind Tierschützer unterwegs, um geschädigte, hilflose Wasservögel zu bergen. Zwischen 50 und 100 Tiere sind schätzungsweise in Mitleidenschaft gezogen. "Wir Düsseldorfer Tierschützer könnten es kaum schaffen, sie zu säubern und zu pflegen", sagte Stefan Bröckling, der auch gestern wieder auf Entenrettung ging. Er ist deshalb froh, dass sich eine professionelle Hilfsorganisation gemeldet hat, die auf Rettung von ölverschmutzten Wasservögel spezialisiert ist. "Sie übernimmt die Enten und bringt sie in spezielle Hilfszentren nach Hattingen und Herne", berichtete Bröckling. Dort wird ihr Gefieder entfettet und durch eine spezielle, schonende Behandlung mit Luft so hergerichtet, dass es rasch wieder wasserabstoßend wird und Enten dann schwimmen können.

Ohne diese Hilfe würde in Düsseldorf der Platz für das Aufpäppeln der Wasservögel knapp. "Das Schwanenhaus ist überfüllt, mehr als die fünfköpfige Schwanenfamilie, die Kanadagans und eine Pekingente kann ich nicht unterbringen", sagte Margarete Bonmariage. Sie war deshalb froh, als gestern einige Enten abgeholt und nach Hattingen gebracht werden.

Bonmariage wünscht sich auch eine bessere Ausstattung, um in Notfällen Wasservögeln helfen zu können. "Wir brauchen mindestens einen Raum mit Wannen, Anschluss für Warmwasser und Rotlichtlampen, damit unsere Arbeit leichter wird", meinte sie. Weil diese Ausstattung fehlte, musste sie Wasser in einer Tauchsiederkanne erhitzen. Ein Problem war auch das Entsorgen der fettigen Brühe.

Görtz kündigte an, dies bei der Manöverkritik der Geschehnisse zu berücksichtigen. Wahrscheinlich sei ein Notfallplan nötig, um Hilfe zwischen den ehrenamtlichen Tierschützern und den Behörden gut koordinieren zu können.

(alfa)
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