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Düsseldorf Spürhunde sollen Bengalos in Stadien aufspüren

Düsseldorf · Michael Abels, Geschäftsführer der Düsseldorfer SET-Security, will mit einer Hundestaffel für mehr Sicherheit in Sportarenen sorgen.

 Michael Abels, Geschäftsführer von SET-Security, will mit seiner Hündin Finja (r.) bald auf die Suche nach Pyrotechnik in Stadien gehen.

Michael Abels, Geschäftsführer von SET-Security, will mit seiner Hündin Finja (r.) bald auf die Suche nach Pyrotechnik in Stadien gehen.

Foto: Andreas Endermann

Die vier Monate alte Labrador-Retriever-Dame Finja hat bald eine große Aufgabe: Sie soll als Spürhund für Pyrotechnik und Sprengstoffe für Sicherheit in Deutschlands Fußballstadien sorgen. Die Idee dazu stammt von ihrem Herrchen, Michael Abels, Geschäftsführer der Düsseldorfer SET-Security und großer Hunde-Fan.

Anfang des Jahres hat er sich in Schweden über die spezielle Ausbildung der Vierbeiner informiert und kam auf die Idee, sie nach Deutschland zu bringen und somit sein Hobby mit dem Beruflichen zu verbinden: Denn bereits seit 1996 ist der 51-Jährige Geschäftsführer der SET-Security, die seit fast 25 Jahren in der Branche aktiv ist: Sogar Top-Model Naomi Campbell und Politiker Michail Gorbatschow vertrauten sich schon den SET-Personenschützern an. Bei der Bambi-Verleihung in der Landeshauptstadt und bei "Wetten, dass..?!" in der früheren Philipshalle kümmerten sich die Mitarbeiter von Michael Abels um den geordneten Ablauf. Und auch für die Toten Hosen und viele andere Künstler waren die Helfer bei Konzerten unverzichtbar.

Gleichzeitig engagiert sich Michael Abels in der Freien Hundestaffel in Krefeld: Seine Labradorhündin Lucy hat er dort zum "Mantrailer" erzogen — das heißt für die Personensuche ausgebildet. Für den aktiven Dienst ist Lucy inzwischen jedoch zu alt, denn diese Tätigkeit ist sowohl physisch als auch psychisch für Hunde sehr anstrengend, berichtet Abels. Deshalb legt er aktuell gemeinsam mit seinen Partnerinnen Marion Dreyer und Birgit Trittig sein Augenmerk auf die Ausbildung von insgesamt fünf jungen Vierbeinern, darunter auch seine Hündin Finja, zu Pyrotechnik und Sprengstoff-Suchern.

"Working noses" lautet der Arbeitstitel des Projekts, von dem vor allem Fußballvereine profitieren sollen: Denn besonders die Bundesligaclubs werden stets kräftig zur Kasse gebeten, wenn im Stadion bei nationalen oder internationalen Wettbewerben bengalische Feuer oder andere Raketen abgebrannt werden. "Wir können das dann am Einlass stichprobenartig kontrollieren. Die Hunde schnuppern an Rucksäcken, Fahnen und Kutten und suchen im Vorfeld die Umgebung rund ums Stadion ab. Denn vielerorts wird die Pyrotechnik schon vor dem Einlass versteckt", erklärt Abels.

Bis Finja und ihre Kollegen in den Fußballstadien unterwegs sind, wird es aber noch ein wenig dauern: Denn ganze zwei Jahre dauert die Ausbildung zur Spürnase. "Wir schulen sie selbst", sagt Abels. Die Trainingsmethoden dazu hat er ebenfalls aus Schweden mitgebracht: "Zunächst müssen die Hunde lernen, auf Kommando aufmerksam sein und etwas zu suchen. Dazu benutzt man Geruchsstoffe — in der ersten Phase Tee." Später suchen die Spürnasen dann nach Schwarzpulver, Sprengstoff und Rauchgas.

(RP)
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