Gegen die Sommmerhitze Mehr Wassernebel soll an heißen Tagen die Düsseldorfer erfrischen

Düsseldorf · Die Stadt will 2023 verstärkt Wasservernebelungsanlagen aufstellen. Welche dieser Brumisateure konkret für Abkühlung sorgen könnten, wurde jetzt klarer.

 Wassernebel sorgte im vergangenen Sommer an der Schadowstraße für Abkühlung.

Wassernebel sorgte im vergangenen Sommer an der Schadowstraße für Abkühlung.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Die Stadt will im kommenden Sommer mehr Wassersprühanlagen, sogenannte Brumisateure, im öffentlichen Raum aufbauen und testen. Im Umweltausschuss präsentierte die Verwaltung die verschiedenen Optionen, die in anderen Ländern und Städten bereits zum Einsatz kommen. Denn die Technik der diversen Wasservernebelungsanlagen variiert erheblich. An ihrer Wirksamkeit zweifeln die Experten aus dem Umweltamt aber nicht. „Bei sehr feiner Vernebelung können Temperaturabsenkungen von mehr als 12 Grad erreicht werden“, heißt es in der Vorlage.

Dass die Düsseldorfer künftig jede Art von Abkühlung angesichts steigender Durchschnittstemperaturen gut gebrauchen können, machte Elke Cardeneo, die beim Umweltamt den Hitzeaktionsplan (Plan Grad Celsius) koordiniert, deutlich. Schon jetzt müsse man bei 20 Prozent der Flächen in Düsseldorf, auf denen sich Menschen bewegen, von einer besonderen Hitzebelastung ausgehen. „Berechnungen zeigen, dass im Jahr 2050 tagsüber fast 50 Prozent der Flächen – in der Nacht sogar annähernd 90 Prozent – überdurchschnittlich heiß sein werden“, sagte Cardeneo.

Nun soll die auf zweieinhalb Jahre angelegte Arbeit an dem Aktionsplan beginnen. Als kommunales „Leuchtturm-Vorhaben mit Alleinstellungsmerkmal“ wird seine Ausarbeitung vom Bund mit 102.000 Euro gefördert. Weitere 39.000 Euro stammen aus dem kommunalen Etat. Bei der Umsetzung wollen die Experten unter anderem die Erfahrungen französischer Städte nutzen. Die seien bei diesem Thema häufig schon weiter. „In einigen Kommunen wurden dort Telefondienste etabliert, bei denen sich während einer Hitzeperiode ein Ansprechpartner zweimal am Tag beispielsweise bei besonders gefährdeten Senioren meldet“, sagte Cardeneo.

Bei den Brumisateuren tendieren die Fachleute im Umweltamt zu mobilen Trinkwasseranlagen mit Sprühfunktion, diskutiert wird auch über den Einsatz von Sprühnebelduschen mit Hydrantenaufsatz. Dagegen würden mobile Sprühschläuche aufgrund eines sehr hohen Wasserverbrauchs und einer wenig zielgerichteten Wirkung erst einmal nicht in die engere Wahl kommen.

Die Politiker begrüßten die Konkretisierung der Pläne. „Jetzt wissen wir, worüber wir eigentlich reden“, sagte CDU-Ratsherr Marcus Münter. „Wir wollen kühle Punkte in der City, wollen aber nicht mit Wasser um uns werfen und auch keine Energiefresser einsetzen“, betonte er.

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