Düsseldorf Sprinter-Werk auch 2013 voll ausgelastet

Düsseldorf · Trotz schwächelnder Konjunktur sollen auch nächstes Jahr 690 Sprinter pro Tag im Düsseldorfer Daimler-Werk vom Band laufen.

 Produktionsstraße des Sprinter im Düsseldorfer Daimler-Werk. 6600 Mitarbeiter werden dort bis Jahresende über 150 000 Sprinter gebaut haben.

Produktionsstraße des Sprinter im Düsseldorfer Daimler-Werk. 6600 Mitarbeiter werden dort bis Jahresende über 150 000 Sprinter gebaut haben.

Foto: end

Rund 118 000 Sprinter haben in den ersten drei Quartalen des Jahres das Düsseldorfer Daimler-Werk verlassen. Bis zum Jahresende sollen es etwa 153 000 sein und damit geringfügig mehr als im Jahr 2011 (152 000), wie der Düsseldorfer Daimler-Werksleiter Martin Kelterer mitteilte. "2013 ist keine Absenkung der Produktion am Standort in Düsseldorf geplant", sagte Kelterer. Pro Tag sollen bis auf weiteres 690 Fahrzeuge pro Tag das Sprinterwerk verlassen. Jeweils nach Oster-, Sommer- und Herbstferien ist eine Ausweitung der Produktion bis zur Kapazitätsgrenze von 725 Transportern pro Arbeitstag vorgesehen.

Damit stemmt sich das Düsseldorfer Werk gegen den Trend bei anderen Nutzfahrzeugherstellern und bei anderen Werken der Daimler AG. So hat etwa der Lkw-Hersteller MAN Konsequenzen aus einem schrumpfenden Markt gezogen. MAN führt im Zuge seines Sparprogramms Kurzarbeit ein. Dies sei nach der Weihnachtspause ab dem 14. Januar geplant, kündigte der Chef des europäischen Lkw-Geschäfts, Anders Nielsen, an. Wegen der Schuldenkrise in Europa sind die Lkw-Märkte schon lange auf Talfahrt. Auch Daimler drosselte seine Produktion. Im größten Lkw-Montagewerk in Wörth ruhte beispielsweise die Produktion im Oktober und im November jeweils an fünf Tagen, dies wurde von den Arbeitszeitkonten der Beschäftigten abgebucht. In Düsseldorf soll die Personaldecke bei 6600 Mitarbeitern unverändert gehalten werden.

Weder Kurzarbeit noch eine mögliche Verlängerung der Werksferien, um die Produktion zu drosseln, seien in Düsseldorf notwendig, sagte Werksleiter Kelterer. Er schränkte jedoch ein: "Wir spüren die Krise der Staaten Südeuropas auch in Düsseldorf. Das müssen wir durch andere Märkte, etwa in Asien, kompensieren", so Kelterer.

Erst vor wenigen Monaten hat Daimler die Produktion des aktuellen Sprinter in Argentinien aufgenommen. Dies sei jedoch keine Konkurrenz für das Düsseldorfer Werk, das auch Nordamerika beliefert. Die argentinischen Sprinter seien ausschließlich für den lateinamerikanischen Markt bestimmt.

Im Jahr 2012 hat Daimler knapp 36 Millionen Euro in sein Düsseldorfer Werk investiert, darunter ist auch ein neues Blockheizkraftwerk, das heute mit einer Eröffnungsveranstaltung an den Start geht. Es soll rund 20 Prozent an Energie im Werk einsparen.

(RP/ila)
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