Institut für Internationale Kommunikation in Düsseldorf Intensive Wochen in Pempelfort

Pempelfort · Am Institut für Internationale Kommunikation an der Eulerstraße in Düsseldorf-Pempelfort lernen Stipendiaten in einem Intensivkurs Deutsch.

 Der Argentinier Rodrigo Samper lebt wie Maria Fé Colmán Vázquez (r.) und Cecilia Lucero Rojas Espinola (beide Paraguay) zurzeit in Düsseldorf.

Der Argentinier Rodrigo Samper lebt wie Maria Fé Colmán Vázquez (r.) und Cecilia Lucero Rojas Espinola (beide Paraguay) zurzeit in Düsseldorf.

Foto: Marc Ingel

Maria Fé Colmán Vázquez und Cecilia Lucero Rojas Espinola leben zurzeit in Düsseldorf. Was für Namen! Die beiden jungen Frauen stammen aus Paraguay, und sie haben große Pläne. Sie studieren, teils in Deutschland, teils in ihrem Heimatland, wollen einen guten Job, gerne in Europa. Maria mag die Schweiz, will im Marketing Fuß fassen, während Cecilia ihre Zukunft in Deutschland sieht. Sie studiert Wirtschaftsingenieurwesen und sagt: „Ich sehe mich später in der Automobilindustrie. Da kann es natürlich kein besseres Land als Deutschland geben.“

Damit ihre Träume auch in Erfüllung gehen, ist eines Voraussetzung: Dass sie gut Deutsch können. Daher besuchen die 19-Jährigen gerade einen Intensivkurs am Institut für Internationale Kommunikation (IIK) in Pempelfort. Vier Stunden am Tag dreht sich mehrere Wochen lang alles um die Sprache, die beide „als ganz schön schwierig“ bezeichnen. Aber das Gebüffel hat gefruchtet, man könnte meinen, dass Maria und Cecilia schon seit Jahren hier leben.

Das gilt auch für Rodrigo Samper. Er kommt aus Argentinien, seine Wurzeln liegen aber in Deutschland. „Meine Uroma wurde hier geboren, aber eher so im bayrischen Raum. Dreimal war ich schon in München, Düsseldorf ist für mich eine Premiere“, sagt der 20-Jährige. Was er schnell festgestellt hat: „Die Menschen hier im Rheinland sind offener, herzlicher, irgendwie cooler als in Bayern.“ Überhaupt, stimmt Maria zu, hätten sich die Klischees über Deutsche, vor denen sie vorher ein wenig Angst gehabt hätte, nicht bewahrheitet: „Dass die Menschen hier kalt und verschlossen sein sollen, das habe ich so wirklich nicht erlebt“, bekräftigt sie.

Dass die drei Südamerikaner so viel mit Düsseldorfern in Kontakt kommen, hat auch damit zu tun, dass sie in WG’s oder Gastfamilien in Pempelfort oder Derendorf untergebracht sind und in den Stadtteilen auch wirklich am Leben teilnehmen. Für die Unterbringung sorgt das IIK, das mit vielen Gasteltern zusammenarbeitet oder WG-Plätze vermittelt. Das fördert zum einen das internationale Flair im ohnehin boomenden Studenten-Viertel rund um die neue Hochschule an der Münsterstraße, kommt nicht zuletzt aber auch der Stadt finanziell zugute, wie IIK-Geschäftsführer Matthias Jung betont: „Im Schnitt lässt jeder Sprachstudent etwa 1200 Euro im Monat in der Landeshauptstadt.“

Einiges von dem Geld dürfte wohl auch in der Altstadt ausgegeben werden, denn ihre Freizeit verbringen die beiden jungen Frauen aus Paraguay ebenso wie der 20-Jährige aus Argentinien zumindest hin und wieder gerne mal an der längsten Theke der Welt. Der beste Laden dort? Einhellige Meinung: „Das Kürzer!“ Cecilia und Maria reisen aber auch gerne von Düsseldorf aus – nach Köln, Bielefeld, Luxemburg, London „und natürlich in die Schweiz“, betont Maria.

Für das IIK sorgen die „Deutschlerner“ aus aller Welt mit fast 50 Prozent für den größten Anteil des Umsatzes von 6,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Sie kommen oft von Partneruniversitäten wie zum Beispiel der Nanzan-Universität in Japan, der Georgia-Tech-Universität in Atlanta (USA) oder der Tec-de-Monterrey-Universität in Mexiko. Viele steuern auch Düsseldorf an, weil sie ein Stipendium vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) erhalten haben.

Das gilt auch für Maria, Cecilia und Rodrigo, die für diese Chance sehr dankbar sind. Demnächst steht die Abschlussprüfung für die Stipendiaten an, dann geht es bald zurück nach Paraguay und Argentinien. Da freut sich Rodrigo Samper besonders drauf, denn sein Lieblings-Fußballclub, River Plate, hat gerade die Copa Libertadores, die südamerikanische Champions League, gewonnen. „Das ist schon noch was anderes als eure Fortuna“, sagt der 20-Jährige – und kann sich ein Lachen nicht verkneifen.

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