Zwei schwere Jobs für Borussia
Nach dem knappen Sieg in zwei Viertelfinal-Spielen über La Romagne stehen Borussias Tischtennis-Profis auch in der Vorschlussrunde des Europapokals vor einer schweren Aufgabe. Morgen sind sie im ersten von zwei Halbfinals zu Gast bei G.V. Hennebont TT (Frankreich). Das Rückspiel findet bereits eine Woche später (Freitag, 16. März, 19 Uhr) im Arag-CenterCourt statt, wo erneut die Entscheidung über den Einzug in die nächste Runde fällt.
"Vor Hennebont zu warnen, ist kein Understatement", unterstreicht Manager Andreas Preuß. "Hennebont hat im Viertelfinale 3:0 in Charleroi gewonnen. Mehr muss man nicht wissen, um zu begreifen, welche Qualität die Franzosen haben." Darum reist Preuß heute auch mit seiner nominell besten Truppe in die Bretagne. "Enge Spiele in der eigenen Halle haben zwar immer einen ganz besonderen Charme. Aber ich brauche den Stress nicht unbedingt, erneut unter Zugzwang zu sein und eine Niederlage wettmachen zu müssen."
"Wir fahren mit Timo nach Frankreich und gehen davon aus, dass er wieder fit ist", sagt Trainer Danny Heister. "Er ist in dieser Woche im Training, die Sehnenreizung in der linken Schulter ist besser geworden." Der Trainer hat die Zeit seit dem letzten Viertelfinale genutzt, um sich auf den Halbfinal-Gegner intensiv vorzubereiten: "In Kalinkos Kreanga hat Hennebont einen Spieler mit internationalem Format in seinen Reihen. Und Prokopcov hat uns auch schon einmal kalt erwischt. Bai Feng Tian und Cho Eon Rae könnten locker in jeder Bundesligamannschaft eine positive Bilanz spielen. Um sie zu schlagen, müssen alle ihre volle Leistung abrufen."
Mit dem Europapokal-Halbfinale ist das Wochenende für die Düsseldorfer noch lange nicht beendet. Bereits am Sonntag ist das Team in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) wieder aktiv, als Gast des TTC Fulda-Maberzell. Borussia kämpft somit beim direkten Verfolger in der TTBL-Tabelle um zwei wichtige Punkte. Denn im Falle eines Siegs ist die Heister-Truppe in den dann verbleibenden drei Spielen nur noch rechnerisch vom zweiten Tabellenplatz zu verdrängen.
"Natürlich ist das für uns wieder ein Wochenende mit viel Reiserei", sagt Heister. "Aber das sind wir gewohnt. Außerdem schweißt es die Truppe zusammen, wenn wir fünf Tage am Stück miteinander verbringen." Dass es bis zur Mannschafts-Weltmeisterschaft nur noch gut zwei Wochen sind, empfindet der Trainer nicht als Nachteil. "Die Jungs wissen, wie wichtig Europapokal und TTBL für den Verein sind und haben nicht nur die WM im Kopf."
Trotzdem liegt die Priorität in diesem Wochenende eindeutig auf dem Spiel in Frankreich. "Wenn wir am Samstag in Düsseldorf gelandet sind, beschäftigen wir uns auch mental mit dem TTBL-Duell. Bis dahin möchte ich, dass sich unsere Jungs ganz auf den europäischen Wettbewerb konzentrieren."
Ob János Jakab dann schon wieder mitwirken kann, ist fraglich. Der 25-jährige ungarische Nationalspieler ist nach seiner im Training erlittenen Bänderverletzung noch nicht wieder ganz hergestellt. Heister: "Wir hoffen, dass es bis Sonntag reicht. Dann hätten wir endlich mal wieder alle Optionen."