Lokalsport Zwei Neulinge, ein Ziel

Düsseldorf · Nach der überraschenden Meisterschaft in der Fußball-Landesliga möchte der TV Kalkum-Wittlaer nach dem Aufstieg in der Oberliga bleiben. Mit-Aufsteiger SC West muss sich erst mit der neuen Rolle des Underdogs anfreunden.

Der Relegationssieger SC West und Landesliga-Meister Kalkum-Wittlaer sind mit großer Vorfreude in die Vorbereitung für die Fußball-Oberliga gestartet. Während sich der TVKW dabei allerdings in derselben Rolle wie in der Vorsaison sieht, als man trotz späterer Meisterschaft als eigentliches Ziel den Klassenerhalt ausgegeben hatte, muss sich der SCW umorientieren. In der neuen Saison wird der einstige Landesliga-Favorit ebenfalls zum "Underdog".

Für diesen Prozess hat der SCW allerdings nur wenig Zeit. Nach der erfolgreichen Relegationsrunde ging es keine zwei Tage später nach Mallorca. Am 1. Juli folgte dann bereits der Trainingsauftakt, da das erste Meisterschaftsspiel für den 16. August terminiert ist. Im Gegensatz zu der rund dreimonatigen Winterpause, fällt die Erholungszeit im Sommer bedeutend kürzer aus. "Da kann der Fußballverband Niederrhein vermutlich auch nicht viel dafür. Trotzdem ist es bitter, dass man den Aufstieg deshalb nicht wirklich auskosten konnte", erklärt SCW-Trainer Marcus John.

Und was wird sich in der Oberliga nun alles ändern? "Wir müssen drei bis vier Spieler holen, da ändert sich zunächst einmal die Ablösesumme", sagt John augenzwinkernd. Immerhin sei diese in der Oberliga strikt festgelegt. Die Oberkasseler wollen vor allem für eine Verstärkung in der Defensive das Budget plündern, denn laut John wird der SCW sich in der kommenden Spielzeit hauptsächlich mit dem Abstiegskampf beschäftigen. "Bei uns wird nun der Trainingsschwerpunkt erweitert", meint der 41-Jährige. "In der Landesliga haben wir überwiegend Angriffstaktiken geübt, da wir in den Spielen immer sehr viel Ballbesitz hatten. Jetzt werden wir aber nicht mehr so viele Tore schießen. Deswegen müssen wir jetzt das Hauptaugenmerk auf die Defensive legen." Dennoch hofft John auf dieselbe Zuschauerresonanz wie bei den Entscheidungsspielen um den Aufstieg: "In der Relegation hat man gesehen, dass wir uns viele Sympathien erspielt haben. Wir haben mit spielerischen Mitteln Euphorie erzeugt, und wollen auf diesem Wege auch weiterhin überzeugen."

Unterdessen muss beim TVKW kein Umdenken stattfinden. "Für uns ist die Oberliga totales Neuland. Genauso wie die Landesliga in der Vorsaison. Nur diesmal eben noch eine Ecke schwieriger", konstatiert TVKW-Trainer Giuseppe Montalto und setzt sich erneut den Nicht-Abstieg zum Ziel. Dabei hat der Deutsch-Italiener ein ganz besonderes Highlight vor Augen, dem er bereits weit vor Saisonbeginn freudig entgegenblickt: "Ich freue mich riesig darauf, in der Grotenburg antreten zu dürfen." Wie der Meistertrainer verriet, spielte er selbst zu Glanzzeiten der A-Jugend vom TSV Eller 04 - damals noch Niederrheinligist und somit Vertreter in Deutschlands höchster Spielklasse - im Pokal gegen den KFC Uerdingen in besagtem Stadion. Und selbst wenn er das Ergebnis nicht mehr weiß, habe der Auftritt "definitiv enormen Spaß" gemacht.

Der KFC gehört nach Montaltos Aussagen zu den "großen Clubs" der Liga, ebenso wie der Wuppertaler SV. Und dennoch glaubt er fest an die Stärken des eigenen Teams: "Wir sind gefestigt, und werden kein Kanonenfutter sein.".

(RP)
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