Judo Wollert kämpft in Philipshalle

Die Judo-Europameisterin feierte in Düsseldorf 2003 ihren ersten großen Erfolg. Beim Judo-Grand-Prix in der Philipshalle kämpft sie an diesem Wochenende nun mit zahlreichen Spitzenjudoka um den Turniersieg.

 Heide Wollert (r.) steht im Finale der Trostrunde.

Heide Wollert (r.) steht im Finale der Trostrunde.

Foto: AP, AP

Heide Wollert hat gute Erinnerungen an Düsseldorf. Bei der Judo-Europameisterschaft 2003 in der Philipshalle holte sie sich die Silbermedaille in der Kategorie bis 70 Kilogramm. "Ja, Düsseldorf war gut. Da fing es international für mich an", sagt die heute 27-Jährige. Inzwischen hat sich ihre Medaillensammlung vergrößert. 2006 wiederholte die Hallenserin ihren EM-Vizetitel, bevor sie 2008 auch noch die letzte Stufe auf dem Siegerpodest erklomm. Hinzu kommen vier Deutsche Meisterschaften. Für den einzigen deutschen Judo-Grand-Prix in der Philipshalle kehrt sie an die Stätte ihres ersten großen Erfolges zurück.

"Ich bin vor jedem Wettkampf aufgeregt. Ich hoffe, es so wird wie 2003", meint die Studentin der Sportwissenschaft. Inzwischen ist sie in die 78-Kilo-Kategorie aufgestiegen, ohne allerdings wirklich schwerer geworden zu sein. Das 70 Kilo-Olympiaticket für Peking war durch Annett Böhm besetzt. Da schlug der damalige Frauen-Bundestrainer Littkopf 2007 vor, es trotz fehlender Kilos eine Klasse höher zu versuchen. Neun Monate später war Wollert Europameisterin und für die Olympischen Spiele qualifiziert. Sie ist internationale Spitze, doch für Düsseldorf ist das keine Erfolgsgarantie. "Die Weltranglistenerste Celin Lebrun aus Frankreich ist dabei, außerdem eine starke junge Brasilianerin. Und die Japaner sind traditionell stark. Die Konkurrenz ist groß", meint Wollert.

Nicht weniger als vier Olympiasieger, elf weitere olympische Medaillengewinner sowie fünf Weltmeister gehen in der Philipshalle auf die Matte. Deshalb halten sich auch Frauen-Bundestrainer Michael Bazynski und der Präsident des Deutschen Judobundes, Peter Frese, mit Prognosen zurück. "Am Jahresanfang hatten wir ein paar Probleme mit Krankheiten. Aber wir wollen ein Wort um den Sieg mitreden", stellt Bazynski klar.

Bei den Herren erwartet Frese vor allen Dingen von den Schwergewichten Dimitrij Peters (TuS Otenburg) und Benjamin Behrla (SU Witten-Annen) etwas. "Auch die 90-Kilo-Klasse ist interessant", meint Frese. Dort kämpft Aaron Hildebrand vom PSV Duisburg. Wollert hingegen formuliert ihr Ziel klar: "Ich will in die Medaillenränge kommen. Dass Düsseldorf für mich ein gutes Pflaster ist, habe ich bereits mit EM-Silber bewiesen."

Zeitplan Samstag: 9:30 Uhr Beginn der Vorrunden; 16 Uhr Finalkämpfe; Gewichtsklassen: Frauen: -48 kg, -52 kg, -57 kg, -63 kg; Männer: -60 kg, -66 kg, -73 kg. Sonntag: 9:30 Uhr Beginn der Vorrunden; 16 Uhr Finalkämpfe; Gewichtsklassen: Frauen -70 kg, -78 kg, +78 kg; Männer bis 81 kg, -90 kg, -100 kg, +100 kg.

(RP)
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