Handball Weiner stoppt die HSG

Wilhelmshavens überragender Torhüter war mit seinen Paraden nach dem Urteil von TrainerNils Lehmann der Hauptgrund dafür, dass der Handball-Bundesligist im Norden eine 24:30-Niederlage kassierte.

Es gibt zweifellos erfreulichere Erlebnisse, als nachts um 2.48 Uhr im herbstlich kalten Düsseldorf nach einer langen Fahrt aus dem hohen Norden kaputt aus dem Bus zu steigen - und dann noch mit einer ärgerlichen 24:30 (10:18)-Niederlage beim Abstiegs-Mitkonkurrenten Wilhelmshavener HV im belastenden Gepäck. Zumindest hatten die Spieler des Handball-Bundesligisten HSG danach gestern einen trainingsfreien Tag. Und ihr Coach Nils Lehmann war am Nachmittag schon wieder in der Lage, das traurige Geschehen als erfahrener Fachmann ruhig zu analysieren. Sein Fazit der Reise kurz zusammen gefasst: "Wir müssen das Spiel abhaken. Der Gegner war hoch motiviert und hatte den besseren Start. Wir vergaben unsere Chancen dagegen reihenweise."

Auf dem Parkett in Wilhelmshaven erreichten die Temperaturen im Empfinden der Gäste vor den 2200 Besuchern in der Nordfrost-Arena von Beginn an den Gefrierpunkt. Ausgelöst hatte diese ungemütliche Atmosphäre nach dem Urteil von Lehmann in erster Linie Wilhelmshavens überragender Schlussmann Adam Weiner. In Serie machte er die durchaus vorhandenen Chancen der HSG zunichte, wenn die Düsseldorfer sogar oft freistehend vor seinem Kasten auftauchten. Weiner konnte so an diesem Tag mit insgesamt fast 30 Paraden glänzen. Auf zehn addierte Lehmann die Zahl der hochkarätigen Möglichkeiten für sein Team, die unbedingt hätten genutzt werden müssen. "Aber so können wir ein solches Spiel nicht gewinnen", meinte er.

Die Partie war schnell entschieden. Erst in der neunten Minute traf Philipp Pöter zum 1:5 für die Gäste. In der 15. Minute hieß es bereits 3:10 und acht Minuten später sogar 7:17. In der 18. Minute hatte Lehmann seinen Torhüter Almantas Savonis gegen Matthias Puhle ausgewechselt. Und der ehemalige Rheinhausener wehrte in der Folgezeit immerhin 16 Würfe ab und konnte 47 Prozent der Bälle halten, die auf sein Tor kamen. Das war nicht mehr als eine Schadensbegrenzung für die HSG an diesem nicht nur wettermäßig trüben Samstag. Als die Norddeutschen bei ihrem großen Vorsprung einen Gang zurück schalteten, konnte die HSG zwischenzeitlich noch einmal auf 22:27 verkürzen (56. Minute). Etwas Kosmetik, mehr nicht.

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