Lokalsport Vikings haben nichts zu verlieren

Düsseldorf · Beim Tabellenvierten ASV Hamm-Westfalen ist der Handball-Zweitligist heute krasser Außenseiter. In Kozlina, Hoße, Klasmann, Gipperich und möglicherweise auch Pankofer fehlen Trainer Klatt wichtige Stammspieler.

Ob es gut war, dass Handball-Zweitligist HC Rhein Vikings im Hinspiel den ASV Hamm-Westfalen geschlagen hat? Für die Tabelle sicherlich, doch gibt es darüber dennoch verschiedene Meinungen - weiß man doch, dass gereizte Favoriten ob des "Schockeffekts" zu besonders konzentrierten und damit guten Leistungen neigen. Und die Hammer sind heute (19.15 Uhr in der Westpress-Arena in Hamm klarer Favorit gegen die Vikings.

"Wir fahren als krasser Außenseiter nach Hamm und haben dort nichts zu verlieren. Der ASV spielt eine richtig starke Saison und befindet sich in der Tabelle nicht umsonst in der Spitzengruppe", erklärt Vikings-Trainer Ceven Klatt. Die Westfalen sind mit 36:18 Punkten Tabellenvierter und haben noch Ambitionen auf den Aufstieg. Die Düsseldorf-Neusser Spielgemeinschaft rangiert mit 20:34 Zählern auf Rang 15 und hat nur vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.

Dabei half zuletzt, dass die hinter den Vikings stehenden Teams ebenfalls keine Siegesserien hinlegten. Dennoch würde ein Erfolg der Vikings-Seele nach vier Pleiten in Folge mal wieder richtig gut tun. Zumal das 25:26 gegen den VfL Eintracht Hagen äußerst knapp ausgefallen ist. Die Vikings jedenfalls wissen, wie sie mit dem Frust umgehen müssen. "Never look back", gibt Torwart Mikkel Moldrup als Devise aus - niemals zurückblicken. Dass er Hamm bezwingen kann, hat der HC schon bewiesen. Im Hinspiel allerdings stand Abwehrrecke Miladin Kozlina auf dem Feld. Diesmal wird der ehemalige slowenische Nationalspieler fehlen.

"Ich werde der eindringlichen Bitte der Ärzte und Physiotherapeuten, Miladin nicht einzusetzen, nachkommen", berichtet Klatt. "Wir brauchen ihn in den kommenden Spielen, in den Wochen der Wahrheit, nötiger als jetzt in Hamm." Im Westfälischen werden zudem Brian Gipperich, Christopher Klasmann und Christian Hoße (alle verletzt) abermals nicht dabei sein. Ob Spielmacher Daniel Pankofer einsatzfähig ist, ist auch noch fraglich. "In Dessau ist ihm ein Spieler mit dem Knie auf die Schulter gefallen. Bereits die anschließende Partie gegen Hagen hat Daniel nur mit großen Schmerzen überstanden", erläutert der Coach. "Nach einem MRT werden wir entscheiden."

So ist Klatt erneut zum Improvisieren verdammt. "Wir müssen uns etwas einfallen lassen, wie wir uns bei diesem ambitionierten Gegner, der praktisch auf jeder Position über eine hohe Qualität verfügt, gut aus der Affäre ziehen können", sagt der Coach. "Allein die Neuverpflichtungen, die Hamm bislang getätigt hat, zeigen, dass es schnell in die erste Liga gehen soll. Und da sind sie sicher auf keinem schlechten Weg."

Ein Improvisationsfaktor ist Tobias Middell. Er wird aus dem U23-Team in den Zweitliga-Kader rücken. Frei, unbeschwert, ohne Druck und experimentierfreudig, aber mit Siegeswillen wollen die Vikings dem ASC Paroli bieten. Klatt betont: "Wir haben in Hamm rein gar nichts zu verlieren."

(RP)
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