Handball 108 Tonnen Sand für die Handballer

Die Handballer der SG Unterrath haben sich aus Mangel an Trainingsmöglichkeiten und mit Hilfe der Mitglieder einen neuen Platz gebaut. Der Beachvolleyballplatz des benachbarten TC Kartause war viele Jahre nicht genutzt worden, die Instandsetzung eine Mammutaufgabe. Doch mit viel Geduld, Muskelkraft und Idealismus gelang das Vorhaben.

 Holger Petersen, Abteilungsleiter Handball, beim ersten Training mit einer gemischten D-Jugend-Mannschaft.

Holger Petersen, Abteilungsleiter Handball, beim ersten Training mit einer gemischten D-Jugend-Mannschaft.

Foto: RP/Stefanie Petersen

Die Handballer der SG Unterrath lassen sich von den Einschränkungen in Zeiten der Corona-Pandemie nicht unterkriegen. Vor Wochen hatten sie allen ihren 180 Handball spielenden Kindern und Jugendlichen ein Fitnessband gekauft, damit sie sich trotz der räumlichen Trennung alle gemeinsam fit halten konnten. Nun darf zwar mittlerweile wieder gemeinsam trainiert werden, doch immer noch gibt es Regeln, die dafür sorgen, dass der Platz in der Sporthalle am Franz-Rennefeld-Weg einfach nicht für alle ausreicht. Die Not hat den Förderverein nun erneut erfinderisch gemacht: Auf der Suche nach einer Ausweichmöglichkeit ist er direkt in unmittelbarer Nachbarschaft fündig geworden. Einen früheren Beachvolleyball-Platz des Tennis-Clubs Kartause hat er für seine Zwecke umgebaut und hergerichtet.

Zuerst hatten die Handballer der SGU einen Platz in Lohausen im Auge, doch das Vorhaben stellte sich schnell als untauglich heraus. Schließlich wurden sie auf ein verwahrlostes Gelände des TC Kartause aufmerksam, lediglich einhundert Schritte von der Sporthalle entfernt. Mit dem Verein um die Vorsitzende Ingrid Brandt wurden sie schnell einig. „Der Deal ist: Wir richten den Platz her und dürfen ihn an sechs Tagen in der Woche nutzen. Am Sonntag überlassen wir ihn den Tennisspielern“, sagt Stefanie Petersen, Mitglied im Vorstand des Fördervereins.

Der Verein mobilisierte in Folge alle seine Kräfte. Nur eine Stunde nach der offiziellen Übergabe des Platzes rückten schon die ersten Vereinsmitglieder der SGU mit Schubkarre und Spaten an, um die Vorbereitungen zu treffen und störendes Grün zu entfernen. Der Beachvolleyballplatz an den Tennisplätzen war viele Jahre nicht genutzt worden, die Instandsetzung eine Mammutaufgabe. Doch mit viel Geduld, Muskelkraft und Idealismus gelang das Vorhaben. Die SGU organisierte 108 Tonnen feinsten Beachsand, der mit zwei Kippern angefahren wurde. Da die Lkw den schmalen Fußgängerweg zu dem Platz nicht befahren konnten, mussten die Handballer den Sand vom Parkplatz per Schubkarre zum Platz fahren. „Etwa 1000 Schubkarrenfahrten haben wir gezählt“, sagt Stefanie Petersen. „Auch unsere kleinsten Handballer waren dabei. Zwar nur symbolisch, da sie ja noch keine Schubkarren fahren können. Doch das war allen Beteiligten wichtig, schließlich ging es uns darum, dass wir dieses ehrgeizige Projekt gemeinsam meistern.“

Nicht nur der Sand musste erneuert und das Wurzelwerk in mühsamer Arbeit entfernt werden, der neue Platz brauchte auch eine Umfassung. Die Sportler legten dafür rund um das Spielfeld Wälle an, auf denen sie 160 Quadratmeter Kunstrasen verlegten. Insgesamt sieben volle Tage waren die Ehrenamtler beschäftigt, „bei Wind und Wetter“, wie Stefanie Petersen sagt. „Wir sind stolz und glücklich darauf, was wir geschafft haben. Diese Tage werden wir nie vergessen. Sie haben unsere Gemeinschaft noch einmal enorm gestärkt.“

Was noch fehlt? Richtige Handballtore. Die werden Anfang Juli geliefert. Und ein Spaßwettbewerb mit dem TC Kartause. „Den wollen wir nach der Medenspielsaison austragen.“

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