Lokalsport Überraschender Neulingssieg im Galopp

Düsseldorf · Im ersten wichtigen Rennen des Jahres und seinem ersten Wettkampf über eine Meile belegte Global Thrill mit Reiter Adrie de Vries den ersten Platz. Calyxa sorgte auch im Stutenrennen für einen unerwarteten Sieg.

Als Präsident des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins hat Peter-Michael Endres schon so manche Siegerehrung auf der Grafenberger Galopprennbahn zelebriert. Gestern war ausnahmsweise er der Geehrte, denn er ist Mitbesitzer von Global Thrill, der überraschend die Frühjahrs-Meile, erstes ganz wichtiges Ereignis des deutschen Galopprennsports, gewinnen konnte.

Überraschend, weil sich der vier Jahre alte Hengst in dieser Klasse noch gar nicht aufgehalten hatte. "Das Pferd ist nicht so ganz einfach zu managen", meinte Trainer Jens Hirschberger, "deshalb haben wir es einmal gegen die besten deutschen Meiler versucht und es hat gleich geklappt." Mit Adrie de Vries im Sattel gewann Global Thrill mit einer Länge Vorsprung auf Neatico (Koen Clijmans) und Point Blank (Steffi Hofer), der Favorit Amarillo wurde im neunköpfigen Feld nur Siebter.

Für Hirschberger war es der erste wichtige Sieg als Trainer in Mülheim/Ruhr. Seit 2007 war er für das Gestüt Schlenderhan in Bergheim bei Köln tätig gewesen, verlor aber im Herbst vergangenen Jahres überraschend seinen Posten. Das Angebot, den Stall des aus Altersgründen ausscheidenden Trainers Uwe Ostmann zu übernehmen, kam gerade richtig. "Eine hervorragende Position, wir haben eine Menge guter Pferde im Stall", sagt Hirschberger.

Auch im zweiten wichtigen Rennen des Tages, dem Stutenpreis, gab es einen unerwarteten Sieg. Calyxa, trainiert von dem im Hauptberuf als Architekt tätigen Ferdinand Leve aus Warendorf, setzte sich in diesem Rennen unter Lennart Hammer-Hansen gegen Molly Mara und Isioma durch. Wer zehn Euro auf die ersten drei Pferde in richtiger Reihenfolge gewettet hatte, konnte sich über 46 169:10 freuen.

Durch einen Unfall seines angestellten Trainers begann Leve vor einem Jahr selbst mit dem Training, war von Beginn an erfolgreich und schaffte jetzt den wichtigsten Treffer seiner Laufbahn.

An seiner Seite steht die Reiterlegende Hans-Günther Winkler, der es sich trotz seiner 86 Jahre nicht nehmen ließ, in Grafenberg präsent zu sein. Es waren fast 5000 Zuschauer, die bei besten äußeren Bedingungen den Weg zur Rennbahn fanden. So war auch der Wettumsatz mit 244 000 Euro mehr als passabel.

Gleich drei Rennen blieben vor Ort, wobei mit Sascha Smrczek, Ertürk Kurdu und Ralf Rohne alle drei vor Ort tätigen Trainer beteiligt waren.

Auch das erste Hindernisrennen seit acht Jahren ging problemlos über die Bühne, mit Indian Sun gewann eines der stärker gewetteten Pferde. "Wir haben noch ein zweites solches Rennen vorgesehen", meinte Rennvereins-Geschäftsführer Günther Gudert, "möglicherweise führen wir dann im Herbst noch ein oder zwei Hindernisrennen durch."

(RP)
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