Lokalsport Turus harter Kampf um die 40 Punkte

Düsseldorf · Mit einem Sieg morgen gegen die SF Baumberg könnte sich der Fußball-Oberligist aller Abstiegssorgen endgültig entledigen. Auch der SC West wäre mit einem Erfolg in Kapellen-Erft durch und könnte für die neue Saison planen.

 Turu Robin Beckers (rechts) machte bereits im Hinspiel Bekanntschaft mit Baumbergs Louis Klotz.

Turu Robin Beckers (rechts) machte bereits im Hinspiel Bekanntschaft mit Baumbergs Louis Klotz.

Foto: ralph Matzerath

Turu - SF Baumberg. Die Fußballer der Turu verpassten durch die 0:2-Heimniederlage gegen Jahn Hiesfeld am Mittwoch den nächsten Matchball, um sich bei neun Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegslatz endlich auch aller theoretischen Sorgen um den Klassenerhalt entledigen zu können. Fünf Spieltage stehen für die Oberbilker noch an, und es dürfte eigentlich in den Partien gegen Baumberg, Bocholt, Uerdingen, Meerbusch und den Lokalrivalen West mögich sein, die beiden Punkte zu holen, die der Elf von Trainer Frank Zilles noch zur 40-Punkte-Marke fehlen. Vereinschef Heinz Schneider nennt sogar 41 Zähler als erforderliche Zielvorgabe. Sorgen, dass diese Marke am Ende noch verfehlt werde könnte, bereitet wieder einmal die Abschlussschwäche der Oberbilker.

Fast keine herausgespielten Torchancen sowie schwache Distanzschüsse machten in Dinslaken erneut deutlich, warum die Turu mit 33 Treffern in 29 Spielen zu den ungefährlichsten Teams der Liga gehört. Bei neun Niederlagen in dieser Spielzeit verließen die Spieler um Kapitän Philip Lehnert die Plätze, ohne ein Tor geschossen zu haben. Auch diese Zahl macht Turus Problem deutlich.

Das genaue Gegenteil verkörpert der morgige Gegner Sportfreunde Baumberg (15 Uhr, Feuerbachstraße). Der Aufsteiger steht zwar in der Tabelle einen Punkt schlechter als die Düsseldorfer da, hat aber dafür mit 66 Toren doppelt so oft ins gegnerische Tor getroffen. Für einen Großteil davon ist Robin Hömig verantwortlich. Der vom Regionalligisten 1. FC Köln II gekommene 25Jährige führt die Torjägerliste mit 24 Treffer an.

Beim 1:1 der ebenfalls noch nicht gesicherten Baumberger im Wochentagsspiel in Hönnepel-Niedermörmter war es fast schon selbstverständlich, dass er für den Treffer der Sportfreunde zuständig war. Auch bei der 0:3-Niederlage der Turu im Hinspiel war er unter den Torschützen. Der erste Schritt, um gegen die Gäste zu punkten, besteht also darin, Hömig möglichst komplett aus dem Spiel zu nehmen. Da könnte die Rückkehr des zuletzt gelbgesperrten Innenverteidigers Anil Ozan gerade zur rechten Zeit kommen.

SC Kapellen-Erft - SC West. Im Niederrheinpokal stand Julien Schneider bereits in Vertretung von Chefcoach Marcus John an der Seitenlinie. Am Mittwoch, beim 3:3 gegen Ratingen 04/19, feierte der 24-jährige Co-Trainer nun auch im Ligabetrieb seine Premiere in der Rolle des hauptverantwortlichen Coaches.

Das geschenkte Vertrauen zahlte Schneider mit einem Punktgewinn zurück und hinterließ anschließend auch auf der Pressekonferenz einen professionellen Eindruck. Dabei sprach er von einer "echten Achterbahnfahrt der Gefühle", die nach einem komfortablen Vorsprung und anschließendem Rückstand letztlich mit einem leistungsgerechten Unentschieden endete. "Es war ein Spiel mit allen Facetten, die der Fußball zu bieten hat. Deswegen bin ich froh, eher bei so einer Begegnung mein Debüt gefeiert zu haben, als bei einem 0:0", erklärte der Assistenztrainer.

Morgen, wenn der SC West gegen den SC Kapellen-Erft (15 Uhr, Erftstadion) den Saisonendspurt einläutet, wird Schneider dann wieder an die Seite von John rücken. Der SC Kapellen mit dem ehemaligen Westler Tim Rubink ist nach vier Niederlagen in Folge auf den ersten Abstiegsplatz gerutscht (29 Punkte) und kämpft ums Überleben. "Kapellen wird wahrscheinlich mit einem hohen Pressing agieren", vermutet Schneider. Für seinen SCW (Zehnter, 39 Punkte) sieht es bei noch fünf ausstehenden Begegnungen wesentlich günstiger aus.

Trotzdem gibt der Blondschopf eine konkrete Marschroute vor: "Wir werden in dieser Konstellation vermutlich nie wieder zusammenspielen und wollen unbedingt gewinnen", erklärte er mit Blick auf die Abgänge wie Fabio Forster und Manuel Haber zum Saisonende. Gerade deswegen sollen die Spieler aber jede Partie noch einmal in vollen Zügen genießen.

(RP)
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