Lokalsport Turfdonna galoppiert zum Sieg

Düsseldorf · Nach einem gut eingeteilten Rennen verweist die von Eduardo Pedroza gerittene Sieger-Stute die Favoriten auf die Plätze. Auch Pferdesport-Freund Klaus Allofs verließ die Grafenberger Rennbahn nicht mit leeren Händen.

Die meisten der 20 000 Besucher hatten gestern auf der Grafenberger Rennbahn auf die falschen Pferde gesetzt. Zumindest, als es um die Siegerin ging. Denn favorisiert waren in der 500 000-Euro-Prüfung mit Lovelyn und Nightflower zwei Stuten aus dem Stall von Trainer Peter Schiergen aus Köln. Zur Quote von 37:10 stand Lovelyn an der Wettbörse in exponierter Stellung, doch im Rennen spielte sie keine Rolle. "Sie kam mit der Bahn nicht zurecht", erklärte der für viel Geld eingeflogene Jockey Frankie Dettori. Peter Schiergen war indes wenig glücklich über den Ritt von Dettori, der sehr früh die Bemühungen auf Lovelyn einstellte.

Deutlich besser zog sich Nightflower, geritten von Andrasch Starke, aus der Affäre. Die Stute fühlte auf den letzten Metern der von Eduardo Pedroza exzellent gerittenen Siegerin Turfdonna noch einmal auf den Zahn, doch es reichte nicht ganz. "Wir sind an der Startnummer ganz außen gescheitert, damit ist es schwer, ein solches Rennen zu gewinnen", meinte Starke. Nightflower war aus der zwölften Startbox ins Rennen gegangen. Bei 13 Startern auf dem wendigen Grafenberger Kurs ist da mancher Meter mehr zu galoppieren. "Es wäre des Guten vielleicht etwas zu viel gewesen", sinnierte Besitzer Jürgen Imm, Bankier aus Freiburg, der erst vor vier Wochen mit Nutan das Deutsche Derby gewonnen hatte. "Der zweite Platz ist doch auch eine tolle Sache." Hinter Turfdonna, die nach einem ökonomisch gut eingeteilten Rennen am Ende eine dreiviertel Länge Vorsprung hatte.

Etwas längere Gesichter waren hingegen im Lager von Desiree Clary zu sehen. Für immerhin 50 000 Euro war die Stute nachträglich in das Rennen genannt worden, am Ende wurde sie nur Fünfte. Als Trostpreis gab es 13 000 Euro. Wie Lovelyn war sie auf dem speziellen Düsseldorfer Kurs nicht besonders gut aufgehoben.

Den Super-Cup hatte Klaus Allofs gestern natürlich nicht auf die Rennbahn gebracht, aber der Geschäftsführer Sport beim VfL Wolfsburg ging auch keineswegs mit leeren Händen nach Hause. Schon nach dem zweiten Rennen des Tages stand der bekennende Rennsport-Freund im Fokus, hatte doch der vier Jahre alte Wallach Potemkin, der ihm zusammen mit dem Unternehmer Andreas Jacobs gehört, als Favorit ein 22 500-Euro-Rennen gewonnen. "Der hat sich zwar etwas langsam angelassen, macht aber jetzt einen Riesenspaß", freute sich Allofs über den Seriensieger, der beim fünften Saisonstart sein viertes Rennen gewinnen konnte. Demnächst stehen noch größere Aufgaben an, allerdings für Wake Forest, einem noch besseren Pferd von Allofs. "Der läuft in zwei Wochen in Chicago", erzählte Allofs, "aber leider ohne mich. Da haben wir den ersten Spieltag der Saison, ich kann da nicht weg." Ehefrau Ute wird ihn vertreten und in den Flieger steigen, das Pferd zu den "Arlington Million" begleiten.

Noch etwas mehr Geld gab es im Preis der Fritz-Henkel-Stiftung zu gewinnen. Exakt 25 000 Euro wurden ausgeschüttet. Andreas Helfenbein, vor einigen Tagen 48 Jahre alt geworden, zeigte auf der Siegerin Weltmacht von der Spitze aus einen großen Ritt.

(RP)
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