Tischtennis Champions League Spielt Zagrebs Präsident gegen Borussia?

Düsseldorf · Ronald Redep stand bisher zwei Mal für Croatia in der Tischtennis-Champions-League an der Platte. Einmal gewann der 46-Jährige sogar. Dafür kam Topspieler Kenta Matsudaira bisher nicht zum Einsatz. Das Match beginnt um 19 Uhr.

 Könnte auch auf Zagrebs Präsidenten treffen: der Borusse Kristian Karlsson.

Könnte auch auf Zagrebs Präsidenten treffen: der Borusse Kristian Karlsson.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Matthias Landfried versteht etwas von seinem Geschäft. Der 44-Jährige ist Tischtennistrainer und hat mit seinen Spielern und Teams bereits deutsche Mannschaftsmeisterschaften (2005 Würzburg), Pokalsiege (2012 Saarbrücken), Europapokalsiege (ETTU-Pokal), Bundesligaaufstiege, kroatische Meistertitel, und als slowakischer Nationaltrainer viel Erfahrung auf internationalem Parkett gesammelt. Den Weg zum Arag Center Court (Ernst-Poensgen-Allee 58) der Borussia findet Landfried im Schlaf, so oft war er bereits Gast bei der Borussia. Also braucht Landfrieds aktuelles Team, STK Starr Croatia aus Zagreb, kein Navigationsgerät, um den Weg zum heutigen dritten Spieltag der Champions League-Gruppe D zu finden. Um 19 Uhr fliegen die nur 2,7 Gramm schweren Plastikbälle im Kampf um die Qualifikation für die Ko-Runde übers Netz.

Dabei haben die Borussen im Vergleich mit den Kroaten aktuell die deutlich besseren Karten. Die Truppe von Cheftrainer Danny Heister bezwang bereits Sporting Lissabon und den GV Hennebont, während das Team von Landfried gegen dieselben Gegner jeweils Niederlagen einstecken musste. Damit sind die Düsseldorfer vor der letzten Partie der Gruppenphasen-Hinrunde Tabellenführer. „Bisher liegen wir gut im Plan“, bestätigt Heister.

Gegen das Team aus Zagreb haben die Borussen auch gute Chancen, weiterhin im Plan zu bleiben. Mit Timo Boll (Weltranglistenplatz 5), Kristian Karlsson (WR 24), Omar Assar (WR 34), Ricardo Walther (WR 51) und Anton Källberg (WR 94) stehen Heister fünf fitte Spieler zur Verfügung, die im globalen Ranking alle besser platziert sind als ihre STK-Konkurrenten. Somit sind die Borussen vor heimischer Kulisse klar favorisiert.

Der derzeit stärkste Spieler aus der Landfried-Truppe ist der Japaner Kenta Matsudaira (WR 132). Der 28-Jährige war vor zwei Jahren noch die Nummer neun der weltweiten Tischtennisszene, sein Leistungsvermögen sollte also nicht unterschätzt werden. Auch Matsudaira ist am Staufenplatz kein Unbekannter, spielte er doch einst in der Bundesliga für den TTC Frickenhausen. Ob Croatias Bester aber gegen die Borussia aufschlagen wird, ist fraglich. Bisher hat der Japaner in dieser Saison keine Champions League-Partie bestritten.

Dafür stand STK-Präsident Ronald Redep zweimal am Tisch, und der 46-Jährige gewann sogar ein Match. Ferner stehen im Starr-Kader Sun Chia-Hung (WR 292), der als ehemaliger Weltranglisten-80. auch schon bessere Zeiten gesehen hat, Liang Qiu (WR 441) und Tan Ruiwu. Tan spielte in der Bundesliga für den SV Plüderhausen, Würzburg und Frickenhausen. Boll schloss mit dem ehemaligen Chinesen im Finale der Europameisterschaft 2012 engere Bekanntschaft, als der Borusse den heutigen STK-Akteur mit 4:1-Sätzen bezwang.

Vieles deutet also auf einen Favoritensieg hin. Aber Heister warnt: „Unsere Formkurve zeigt nach oben und wir haben die wettkampfintensive Phase bislang gut gemeistert. Trotzdem dürfen wir nicht leichtsinnig werden und Zagreb nicht unterschätzen.“

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