Tischtennis Borussia hofft auf ein Wunder

Düsseldorf braucht im Rückspiel des Champions League-Halbfinales gegen Jekaterinburg einen 3:0-Sieg.

 Gegen ein Wunder spricht, dass Boll nicht auf der Höhe seiner Schaffenskraft ist, wie drei Niederlagen in Serie zeigten.

Gegen ein Wunder spricht, dass Boll nicht auf der Höhe seiner Schaffenskraft ist, wie drei Niederlagen in Serie zeigten.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Die Chancen sind gering. „Vielleicht bei fünf Prozent“, meint Borussia Cheftrainer Danny Heister. Weil die Tischtennisspieler vom Staufenplatz das Champions League-Halbfinalhinspiel bei TTSC UMMC Jekaterinburg (Russland) mit 1:3 verloren, ist die Stimmung beim Titelverteidiger vor dem Rückspiel im Arag Center Court (Donnerstag, 19 Uhr, Ernst-Poensgen-Allee 58) deutlich gedämpft, aber extrem kämpferisch. „Wir haben nichts mehr zu verlieren“, so Heister.

Der fünfmalige Champions League-Sieger sollte die Russen möglichst mit 3:0 aus der Halle fegen, um weiter zu kommen. Bei einem 3:1 wird das Satzverhältnis als Entscheidungshilfe herangezogen, und das spricht deutlich für UMMC. Im Hinspiel gewannen die Borussen lediglich sechs Sätze, gaben aber zehn ab.

Dass die Borussen zu Champions League-„Wundern“ in der Lage sind, haben sie zuletzt in der europäischen Königsklasse in der Saison 2014/15 bewiesen. Da verloren sie das Viertelfinal-Hinspiel beim AS Pontoise-Cergy (Frankreich) mit 1:3, gewannen vor heimischem Publikum mit 3:1 und setzten sich aufgrund des Satzverhältnisses von 17:16 durch. Borussias Spitzenspieler Timo Boll (Weltrangliste 5) und die Nummer zwei Kristian Karlsson (WR 30) werden sich erinnern. Boll spielt ja bereits seit 2007 für die Borussia. Und Karlsson trug in der Saison 14/15 das Trikot der Franzosen.

Gegen ein Wunder spricht, dass Boll nicht auf der Höhe seiner Schaffenskraft ist, wie drei Niederlagen in Serie zeigten. „Derzeit haben wir einen Spieler in Top-Form, das ist Kristian Karlsson“, verrät Heister. „Timo ist zwar stabil, spielt aber gegen zwei aus Jekaterinburg nicht so gut. Anton und Omar haben Luft nach oben und werden sich hoffentlich steigern.“

Das genaue Gegenteil hofft UMMC-Trainerin Tatiana Kutergina und ihre Spieler Jonathan Groth (WR 23), Andrej Gacina (WR 61), Aleksandr Shibaev (WR 79) und Fang Bo (WR 114). Groth und Bo waren im Hinspiel in der Lage, Boll zu bezwingen. Bo ist als ehemalige Nummer acht der Welt im internationalen Ranking aktuell auch deutlich unterbewertet. UMMC-Betreuer Zoran Primorac erwartet eine harte Auseinandersetzung. „Der 3:1-Hinspielsieg ist keine Garantie, das Finale zu erreichen. Der Hinspielsieg hat keinerlei Bedeutung, wenn wir die Leistung in Düsseldorf nicht bestätigen. Wir wissen, dass die Düsseldorfer zu Hause sehr gut spielen“, so Primorac. Bo, Groth und Gacina trainierten die vergangenen Tage bereits in Deutschland. Shibaev stieß am Mittwoch dazu. „Ich weiß, dass das Team kämpfen und alles dafür tun wird, um unser Wunschresultat zu erzielen“, so Primorac. Preuß hält dagegen: „Trotzdem werden wir versuchen, den Heimvorteil auszunutzen und das Unmögliche möglich zu machen.“

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