Tischtennis Tischtennis auf Augenhöhe

Rekordmeister Borussia trifft im Hinspiel des Play-off-Halbfinales am Sonntag auf Titelverteidiger TTC Frickenhausen. Die Düsseldorfer rechnen sich trotz schlechter Ergebnisse in der Vergangenheit Chancen aus.

"Historische Hochrechnungen bringen nichts. Vor allem, wenn sich die Mannschaften verändert haben", sagt Dirk Wagner. Der Trainer des Tischtennis-Bundesligisten Borussia schaut vor dem ersten Halbfinalspiel um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft gegen den amtierenden Meister TTC Frickenhausen (Sonntag, 14 Uhr, Tischtenniszentrum am Staufenplatz) nicht in die Vergangenheit. Da hatten die Borussen 2005 und 2006 jeweils im Semifinale das Nachsehen gegen die "Fricken".

Für Borussia-Manager Andreas Preuß werden die Karten in den Play-offs ohnehin neu gemischt: "Das wird ein heißer Tanz! Frickenhausen ist sehr heimstark, da müssen wir jetzt einen vorlegen." Und Wagner ergänzt: "Der TTC hatte in der Bundesliga-Rückrunde einen Lauf. Da machte er einen stabileren Eindruck als wir."

Nervosität hat sich im Borussia-Lager aber noch nicht breit gemacht. "Wir haben das Zeug dazu, das Endspiel zu erreichen, auch wenn ich Frickenhausen als Meister und bestes Team der Rückrunde in der Favoritenrolle sehe", meint Wagner. Nemand am Staufenplatz wird den Schwaben schon vorab zum Sieg gratulieren. "Zu Hause sind wir richtig gut drauf. Wir werden ein hoffentlich unverdaulicher Brocken für Frickenhausen werden", betont der Trainer.

Beim letzten Aufeinandertreffen in der Bundesliga trennten sich die Borussen und der TTC 5:5. "Wir befinden uns auf Augenhöhe. Mal sehen, wer einen besseren Tag erwischt", sagt Wagner. Die entscheidenden Fragen: Wer kommt mit mehr Siegeswillen an den Tisch? Wer kämpft besser? Wer kann seine beste Leistung abrufen?

Die Form bei den Borussen scheint zu stimmen. Das zeigten die Ergebnisse bei den gerade beendeten Weltmeisterschaften. Borussias Spitzenspieler Christian Süß erreichte die dritte Runde und sprang in der Weltrangliste von Platz 48 auf 36. Jun Mizutani, bei den Düsseldorfern als Nummer drei gesetzt, verbesserte sich bei der WM sogar um satte 27 Plätze. Vorher war er auf Position 94 platziert, aktuell auf 67. Aber auch Ex-Borusse und Neu-Frickenhausener Bastian Steger wusste bei der WM zu überzeugen.

Süß gibt sich bereits im Vorfeld des alten Duells konzentriert: "Die WM ist aus unseren Köpfen raus, es zählt nur noch die Meisterschaft." Auch er weiß, dass es für keinen Akteur einen leichten Sieg geben wird. Besonders nicht für ihn. Noch nie hat er gegen Frickenhausens Spitzenspieler Ma Wenge gewonnen. Da ist das Meisterschafts-Halbfinale genau der richtige Zeitpunkt, diese Negativserie zu beenden.

(RP)
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