Eigentlich wollte Thorwirth am vergangenen Samstag noch in Oordegem (Belgien) starten, um seinen alten Rekord (3:49,80 Minuten) zu unterbieten. Weil er dort allerdings im nächtlichen D-Lauf hätte antreten müssen - der Startschuss wäre erst um 23.15 Uhr gefallen - wich er spontan auf den Wettkampf in Rehlingen aus. Bundestrainer Adi Zaar hatte persönlich dafür gesorgt, dass Thorwirth einen Startplatz beim Pfingstsportfest erhält.

Mit der langsamsten Meldezeit von 3:49,80 Minuten im A-Lauf war der Fokus des SFD-Athleten von Beginn an auf sich selbst gestellt. Eine Top-Platzierung schloss Thorwirth demnach aus, aber seinen eigenen Rekord wollte er unbedingt einstellen. Entsprechend konzentriert ging Thorwirth das Rennen an, fand schnell seinen Rhythmus und schloss sich der fünfköpfigen Verfolgergruppe an. "Ich habe die 400 Meter in 60 Sekunden passiert und mich anschließend an die Spitze der zweiten Gruppe gesetzt. Dann war ich aber plötzlich alleine unterwegs im Niemandsland", resümierte der Düsseldorfer.

Das Ziel schließlich vor Augen, legte Thorwirth einen fulminanten Schlussspurt hin. Das Ergebnis: 3:48,63 Minuten und ein beachtlicher zehnter Platz. Und so geht für Thorwirth ein langer Traum in Erfüllung: "Ich weiß noch wie ich früher als kleiner Junge die deutschen Meisterschaften im TV geguckt habe. Jetzt war es zwar nur eine kleine Steigerung einer logischen Entwicklung, aber da wird ein Kindheitstraum wahr."

Entsprechend nutzte er die Gelegenheit, sich bei seinem Trainer Bernd Zahlten zu bedanken: "Bernd hat mich behutsam aufgebaut, und ohne ihn wäre mein Erfolg nicht möglich gewesen. Diese lang anhaltende Entwicklung in einem Verein ist schon außergewöhnlich."