Tennis-Bundesliga Für den Rochusclub kann alles passieren

Düsseldorf · Wenn beide Teams in Bestbesetzung antreten, haben die Düsseldorfer am Sonntag (11 Uhr) bei TK Kurhaus Aachen kaum eine Chance. Aber Bestbesetzung ist in der Tennis-Bundesliga eher die Ausnahme.

 Lukas Rosol ist in der Mannschaft des Rochusclubs zu einer wichtigen Vertrauensperson von Teamchef Detlev Irmler geworden.

Lukas Rosol ist in der Mannschaft des Rochusclubs zu einer wichtigen Vertrauensperson von Teamchef Detlev Irmler geworden.

Foto: Ja/Benefoto

Wenn Teamchef Detlev Irmler auf die Tabelle der Tennis-Bundesliga schaut, huscht ein Lächeln über sein Gesicht. Vor dem vierten Spieltag, der die Düsseldorfer zum TK Kurhaus Aachen führt, liegt das Allpresan-Team des Rochusclubs mit 5:1 Punkten auf Rang drei, nur einen Zähler hinter Spitzenreiter und Titelverteidiger TK GW Mannheim. Die Aachener, die in Bestbesetzung zu den ganz heißen Titelanwärtern zählen, haben hingegen erst 4:2 Zähler gesammelt und sind Fünfte.

Die 1:5-Niederlage der Karlstädter gegen Krefeld, das aktuell Tabellenvierter ist, zeigt, dass in dieser Saison so ziemlich alles möglich ist. „Es kann alles passieren. Die Tagesform ist entscheidend und dann noch mit welchem Bein die Spieler aufgestanden, ob sie verliebt oder verschnupft sind“, erklärt Irmler.

Der Düsseldorfer Teamchef rechnet nicht damit, dass Wimbledon-Halbfinalist Roberto Bautista-Agut (Weltrangliste/WR 13) morgen auf dem Court stehen wird. „Roberto gehörte ja auch mal dem Rochusclub an“, berichtet der Teamchef. „Und alle Ehemaligen spielen nicht gerne gegen uns.“ Wohl, weil es Irmler jedes Jahr auf Neue gelingt, eine echte Wohlfühlatmosphäre zu schaffen. Der einzige Grund, das Team zu verlassen, ist Geld. Woanders kann besser bezahlt werden. So auch in Aachen.

Im Irmlerschen Saisonkonzept gehört die Partie an der Monheimsallee in die Kategorie Pflichtaufgabe, „Aus pekuniären Gründen ist das Team strategisch besetzt“, gesteht der Teamchef. „Ich betreibe weiter Nachwuchsförderung.“ Das heißt, dass der 18-jährige gebürtige Düsseldorfer Henri Squire seinen zweiten Erstligaeinsatz bekommt. Den ersten hatte Squire souverän gewonnen. „Diesmal bekommt es Henri aber mit Sicherheit mit einem echten Tennisspieler zu tun. Mal sehen, ob er damit zurecht kommt“, sagt Irmler.

Neben Squire stehen Pedro Sousa (WR 109), Lukas Rosol (122) und Filip Horansky (175) im Rochusclub-Kader. Eventuell werden als Last-Minute-Option noch Matwe Middelkoop (Doppel-WR 44) und Sander Arends (Doppel 110) nach Aachen beordert. Das hängt aber von Irmlers Blick ins Portemonnaie ab.

Der 26-Jährige Filip Horansky ist ein Beispiel für die leistungsfördernde Wirkung der heimeligen Irmler-Atmosphäre. Der Slowake spielt in der Bundesliga regelmäßig besser als als Einzelkämpfer auf der globalen Tennis-Tour. Und mit Irmler an seiner Seite gewann Horansky das Challenger-Turnier in Meerbusch.

„Inzwischen haben auch andere erkannt, dass Filip gut Tennis spielen kann. Er trainiert jetzt im slowakischen Tenniszentrum in Bratislava beim ehemaligen Weltranglistensechsten Karol Kucera“, erzählt der Teamchef. Gut möglich, dass Aachens Irmler-Pendant Alexander Legsding Jan-Lennard Struff (WR 35), Pablo Cuevas (46), Steve Darcis (195) und Salvatore Caruso (125) einsetzen kann. Das ist aber nur schwer zu prognostizieren, weil außerhalb des Kurhauses niemand so genau weiß, welche mentalen Folgen das 1:5 in Krefeld gehabt hat. „Wir wollen mindestens einen Punkt in Aachen holen“, sagt Irmler. „Das kann aber auch mächtig schiefgehen.“

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