Breitensport Sportlerehrung im Rathaus

Antonia Lottner war nervös. Aufgeregt wie sie war, konnte die hoch aufgeschossene Schülerin des Theodor-Fliedner-Gymnasium auf der Bank im Jan-Wellem-Saal des Rathauses nicht ruhig sitzen bleiben.

 Sportdezernent Werner Leonhardt ehrte die Sportler.

Sportdezernent Werner Leonhardt ehrte die Sportler.

Foto: RP, Andreas Bretz

Das hatte drei Gründe. Zum einen wartete sie mit der Ungeduld einer Zwölfjährigen darauf, dass sie von Sportdezernent Werner Leonhardt für ihre starken Leistungen in ihrer Sportart Tennis geehrt wurde. Dann vermisste sie ihren Trainer David Squire, der doch mit zum Empfang im Rathaus kommen wollte und den sie ständig unter den vielen Sportlerinnen und Sportlern im Saal suchte. Außerdem wollte sie auch noch möglichst schnell zurück zum Rochusclub, um das Doppel zwischen Deutschland und der USA beim Arag World Team Cup nicht zu verpassen.

Vor lauter Anspannung hätte sie noch fast die eigene Ehrung verpasst. Als ihr Name aufgerufen wurde, musste ihre Mutter sie noch mit einem leichten Schubser darauf aufmerksam machen, dass sie aufstehen konnte, um einen Grund für ihre Nervosität zu beseitigen und endlich die Urkunde für ihre herausragenden sportlichen Leistungen im Jahr 2008 in den Händen zu halten. Auch wenn Antonia erst am Anfang ihrer Karriere steht, sind ihre Erfolge auf den Tennisplätzen schon bemerkenswert. In ihrer Altersklasse führt sie die deutsche Rangliste an, ist Deutsche Jugendmeisterin in der U12-Klasse. Erfolge in dem Jahrgangsturnier in Stuttgart und beim Baden-Junior-Cup belegen ihre Klasse.

Die braungebrannte junge Dame, die seit ihrem sechsten Lebensjahr fast jede freie Minute auf dem Tennisplatz verbringt und mittlerweile beinahe täglich trainiert, spielt schon mit ihren jungen Jahren bei ihrem Club, dem TC Kaiserswerth, in der Damen-Mannschaft in der 1. Verbandsliga. Nächstes Ziel für Antonia ist im Juni die Verteidigung ihres Deutschen Meistertitels in Ludwigshafen. Ihr Traum: Für Deutschland im Fed-Cup zu spielen.

Ein anderer Top-Sportler der Landeshauptstadt ging da seine Ehrung schon wesentlich routinierter und ruhiger an. Tischtennisspieler Christian Süß, noch sichtlich gezeichnet von den Feierlichkeiten nach dem Gewinn der Champions League in der Nacht zuvor, war nicht annähernd im Besitz der gleichen Hautfarbe wie die junge Tennisspielerin Lottner. Er ließ es sich dennoch nicht nehmen, nach nur wenigen Stunden Schlaf zu erscheinen und die Glückwünsche der Stadt entgegen zu nehmen.

(RP)
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