Lokalsport Spätes Glück für den SC West

Düsseldorf · Der Fußball-Oberligist schlägt Baumberg in der Schlussminute.

Es war ein starkes Spiel, das die Fußball-Oberligisten SC West und Sportfreunde Baumberg an diesem brütendheißen Sonntagnachmittag den Zuschauer geboten haben. Dazu gehörten packende Zweikämpfe, knifflige Entscheidungen und am Ende auch zwei magische Momente, die den Oberkasselern einen nicht mehr erwarteten 3:2-Sieg bescherten.

Eine spielentscheidende Frage ließ sich bereits vor der Begegnung stellen: Wer kommt mit den hohen Temperaturen besser zurecht? Schätzungsweise hatte jeder zweite Zuschauer ein kühles Getränk in der Hand, und auch auf dem Spielfeld nahm man wegen der Sommerhitze Rücksicht. So wurden zusätzliche Trinkpausen eingelegt, die das Spiel zu einem Spektakel in vier Akten machten.

Erster Akt. Konditionssparend - so könnte man die Anfangsphase beschreiben. Während sich der SCW tief in der eigenen Hälfte verschanzte, suchten die Gäste geduldig nach einer Lücke. Nach sechs Minuten wurde das aktivere Team belohnt. Wests Tim Kosmala versuchte, den Schuss von Pascal Schmitz zwar noch um das Tor zu lenken, doch vom Innenpfosten sprang der Ball ins Netz. "Damit war unsere Taktik über den Haufen geworfen, aber ich ziehe den Hut vor der Reaktion meiner Mannschaft", sagte SCW-Trainer Marcus John.

Zweiter Akt. Nach der Trinkpause wurde kein Zentimeter verschenkt: Mit zwei Übersteigern zog Shanthushan Srikanthan an Wests Yuto Nakamura vorbei, doch der Japaner setzte nach und grätschte im letzten Moment den Ball ins Aus. Bei dem Tackling forderten einige Zuschauer Elfmeter, aber selbst der Baumberger klopfte dem Referee zustimmend auf die Schulter. Den fälligen Strafstoß gab es wenig später auf der anderen Seite, mit dem Simon Deuß die Gästeführung egalisierte.

Dritter Akt. Dieser begann mit einem Riesenreflex von SFB-Torhüter Asterios Karagiannis gegen den eigenen Mann. Anschließend brachte Robin Hömig seine Farben mit einem Strafstoß wieder auf Kurs. Vierter Akt. Im Schlussviertel setzten zwei Geistesblitze in zwei Minuten die Gäste schachmatt. Als sich die Baumberger mit elf Mann im eigenen Strafraum verbarrikadierten, packte der SCW seinen besten Spielzug aus. Nach einem Doppelpass mit Dennis Ordelheide vollendete Hashimoto in der 88. Spielminute zum 2:2. Wenig später hatte der Japaner zwei Gegenspieler im Rücken und tankte sich mit Hilfe eines Hackentricks durch beide hindurch. Die anschließende Flanke verwertete Fabian Stutz in derselben Kung-Fu-Manier, mit der Robert Lewandowski am Freitag für die Bayern getroffen hatte.

(RP)
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