Handball Sechs Punkte bis Jahresende

HSG-Trainer Nils Lehmann hofft, dass seine Mannschaft bis zum 31. Dezember noch drei Siege einfahren kann. Gegen den TV Großwallstadt (Sonntag, 16 Uhr, Burg-Wächter-Castello) soll dazu der Grundstein gelegt werden.

Immerhin gab es kein Loch in der Kasse. Nachdem die Handballer der HSG im Pokal-Achtelfinale mit Müh und Not an einer Pleite in Friesenheim vorbeigeschrammt sind, reichten die Einnahmen aus der Partie neben der Bezahlung des Mannschaftsbusses immerhin noch für einen Zwischenstopp bei einer Burger-Kette auf der Rückfahrt. Und das, obwohl nur offiziell 388 zahlende Zuschauer den knappen 29:25-Erfolg der Blau-Gelben gegen den Süd-Zweitligisten sehen wollten. Zur Halbzeit hatte der Bundesligist noch mit 13:16 zurückgelegen.

Nils Lehmann spricht deshalb lieber über den zweiten Abschnitt der Pokalpartie. "In der ersten Hälfte haben wir uns überraschen lassen", sagt der HSG-Trainer. "Ich kann wochenlang predigen, aber wenn man gegen eine unterklassige Mannschaft spielt, haben alle nur 'das schaffen wir schon irgendwie' im Hinterkopf. Nach der desolaten ersten Hälfte stellte Lehmann die Deckung um, in der Folge präsentierte sich seine Mannschaft wesentlich aggressiver.

Die Erkenntnisse aus dem Pokalspiel will Lehmann auch am Sonntag (16 Uhr, Burg-Wächter-Castello) in der Bundesliga-Partie gegen den TV Großwallstadt einfließen lassen. Die Deckung soll ähnlich agieren wie in Friesenheim. In Jens Tiedtke, der an einem Hirntumor operiert wurde, und Heiko Grimm fehlen der Mannschaft von Trainer Michael Roth allerdings zwei wichtige Stützen. "Großwallstadt hat trotzdem eine gute Mannschaft", wiegelt Lehmann ab.

Der 38-Jährige hat dagegen in seinem Team mit kleineren Wehwehchen zu kämpfen. Torhüter Almantas Savonis kämpfte wie Max Makowka mit einer Magen-Darm-Erkrankung, Max Ramota konnte diese Woche nur leicht trainieren. "Sonst sind aber alle an Bord", sagt Lehmann, der sich vor allem über die Leistungssteigerung einiger Akteure freut. "Björn Navarin spielt immer besser, Philipp Pöter bringt Woche für Woche Top-Leistungen. Hier wächst ein Team zusammen, an dem wir noch eine Menge Spaß haben werden", betont Lehmann, der vorerst keinen Anlass sieht, über Neuverpflichtungen zu diskutieren. "Wir werden erst nach dem 31.12. entscheiden, ob wir noch jemanden nachverpflichten wollen."

Dass die HSG erst vier Punkte in der aktuellen Saison sammeln konnte, schreckt den Handball-Lehrer nicht. Im Dezember stehen noch sechs Spiele an, darunter Partien gegen Wetzlar, Melsungen und Nettelstedt. "Wir wollen bis Ende des Jahres sechs Punkte holen, das ist gar nicht so unrealistisch." Weil die Liga diese Saison extrem zweigeteilt ist, dürften nach Lehmanns Schätzung am Ende der Saison 16 bis 17 Punkte zum Klassenerhalt reichen. Lehmann: "Darauf darf man mich gerne festnageln."

(RP)
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