Golf Schüler golfen in Hubbelrath

Der Schlag war etwas verunglückt. "Die Fahne brauchst Du nicht unbedingt anzuspielen. Du kannst auch geradeaus schlagen", kommentiert Diplom-Golflehrer Heinz Günter Danz ironisch. Kim Fischer lächelt süß-säuerlich, weiß aber genau, was sie falsch gemacht hat. Der nächste geschlagene Ball fliegt weit und gerade über die Driving Range auf der Anlage des GC Hubbelrath.

 A handful of balls are seen at the range during a day of practice for the 2007 Masters golf tournament at the Augusta Na

A handful of balls are seen at the range during a day of practice for the 2007 Masters golf tournament at the Augusta Na

Foto: AP, AP

Kim Fischer ist Schülerin des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums und Teilnehmerin an der Schulsport-Arbeitsgemeinschaft Golf. "Bei uns hat Schulgolf eine längere Tradition. Nicht nur das Gymnasium bietet hier eine Schul-AG an", erläutert GC-Jugendwart Gerhard Peters. Für den Club eine nicht ganz billige Angelegenheit, denn die Hubbelrather stellen Schläger, Bälle und den Trainer für die insgesamt knapp 200 Pennäler unentgeltlich zur Verfügung.

Doch der Aufwand lohnt sich. Der GC Hubbelrath hat mit dem Schulgolf beste Erfahrungen gemacht. "Wir nutzen die AG natürlich auch, um Talente zu sichten. Einige Spieler aus unseren Clubmannschaften sind über das Schulgolf zu uns gekommen", erzählt Peters. Allen voran Caroline Masson. Die ehemalige Schul-Golferin gewann für den GC Hubbelrath bereits Europa- und Deutsche Meistertitel, ist Nationalspielerin.

Ob auch der 12-jährigen Kim Fischer so eine Karriere beschieden ist, steht in den Sternen. "Ich möchte es in die Schulmannschaft schaffen", sagt sie. Im Winter ist sie einmal wöchentlich bei der Schul-AG dabei, im Sommer kommt die Golf-Einsteigerin mindestens dreimal die Woche auf die GC-Anlage. "Wenn sich herauskristallisiert, dass ein Schüler weiter Golf spielen will, kann er eine preiswerte Jugendmitgliedschaft bei uns bekommen", erläutert der Jugendwart.

Aber nicht nur der Club profitiert von den Schul-AGs. Denn, wie eigentlich bei Pädagogen üblich, rechnen die Lehrer mit erzieherische Auswirkungen des Schulangebots. "Es gibt keine Sportart, die so fair ist wie das Golfspiel. Selbstbeherrschung und Besonnenheit sind Grundtugenden", erklärt Schuldirektor Wulf Rehfus. Das hat Kim Fischer bereits gelernt, denn als ihr wieder mal ein Schlag missglückt, bleibt sie ganz ruhig.

(RP)
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