Lokalsport Schmitz will Spieler mit Herz sehen

Düsseldorf · Krisenklub Rath erwartet in der Fußball-Landesliga Sterkrade. In Benrath und beim DSC 99 ist die Stimmung gut.

Nach dem unverhofften Punktgewinn gegen den Tabellenprimus SF Baumberg ist Frank Moeser, Trainer des VfL Benrath, mächtig stolz auf seine Mannschaft: "Gegen Baumberg hat mein Team genau die Leidenschaft gezeigt, auf die es im Kampf um den Klassenerhalt ankommt." Am Sonntag müssen die Benrather gegen den 1. FC Wülfrath zeigen, dass sie diese Leidenschaft auch gegen einen direkten Gegner im Abstiegskampf (15 Uhr, Silberberger Weg) aufbringen. Dass dies gegen ein Team vom Tabellenende möglicherweise gar nicht so leicht sein wird, ist Moeser bewusst: "Gegen Wülfrath sind wir halt in der Pflicht. Da kann man nicht immer ganz so befreit aufspielen."

Allerdings scheint der Trend für die Moeser-Elf zu sprechen, denn die Wülfrather belegen aktuell mit nur einem einzigen Punkt aus vier Spielen den letzten Tabellenplatz. Moeser will die Gunst der Stunde nutzen: "Es könnte eine Option sein, meine Mannschaft offensiver aufzustellen, um die Wülfrather Verunsicherung zu nutzen."

Für den DSC 99 steht nach dem Sieg gegen die Sportfreunde Niederwenigern das Duell gegen ein weiteres Kellerkind an. In der Partie gegen den TSV Ronsdorf, der bisher lediglich zwei Zähler auf dem Konto hat, kann das Ziel nur "drei Punkte" heißen. Diese Marschrichtung gibt DSC-Trainer Sebastian Saufhaus auch vor: "Wir dürfen Ronsdorf natürlich nicht unterschätzen. Vergangene Saison haben wir dort 1:4 verloren. Aber wir fahren schon dahin, um zu gewinnen." Das Selbstbewusstsein kommt nicht von ungefähr, denn mit zehn Punkten aus vier Spielen sind die Düsseltaler hervorragend gestartet. Zurückzuführen ist das vor allem auf eine gute Vorbereitung. "Die Jungs haben hart gearbeitet und sich den momentanen Höhenflug verdient."

Beim Rather SV herscht nach drei zuletzt hohen Niederlagen Krisenstimmung. Dabei erzürnen Trainer Christian Schmitz vor allem das Auftreten und die vielen Gegentreffer seiner Mannschaft: "Elf Gegentore in drei Partien sind absolut nicht akzeptabel. Das ist nicht mein Anspruch, und das kann auch nicht der Anspruch meiner Spieler sein." Dass Schmitz dabei in der nächsten Partie gegen Sterkrade-Nord unbedingt eine Reaktion sehen will, liegt auf der Hand. Dass die Negativserie auch personelle Konsequenzen haben wird, dürfte sich bei dieser Gelegenheit ebenfalls zeigen. Denn Schmitz kündigte gegen die favorisierten Sterkrader nicht nur eine völlig neue Aufstellung an, sondern verwies bereits mehrere Spieler aus dem engeren Kader in die tieferklassigen Teams. "Der Weg zurück in die erste Mannschaft steht jedem der Spieler offen, wenn sie Disziplin und Leidenschaft zeigen." Durch die Maßnahme erhofft der Coach, rechtzeitig die Weichen für eine Trendwende zu stellen: "Ich will das Herz wieder haben."

(deha/slü)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort