Der Stellenwert, den die Partie für beide Teams hatte, war bereits von Beginn an zu spüren. Die Oberkasseler mussten dringend punkten, um die Konkurrenz aus Cronenberg und Nievenheim auf Distanz zu halten. Der VfL war und ist angesichts der gefährlichen Nähe zu den Abstiegsrängen auf jeden Punkt angewiesen.

Sowohl der SC West als auch die Benrather begannen daher zunächst sehr verhalten. SCW-Angreifer Simon Deuß forderte als Erster VfL-Keeper Marcel Aust zum Eingreifen, Soner Dirim sorgte auf der Gegenseite ebenfalls für Gefahr. Insgesamt erarbeiteten sich beide Mannschaften aber mehrere gute Chancen aus dem Spiel heraus. Das erste Tor, sollte jedoch nach einer Standardsituation fallen: Manuel Haber reagierte nach einer Ecke von Nils Dames am schnellsten und wuchtete das Spielgerät zum 1:0 in die Maschen. Danach rissen allerdings die Hausherren das Spiel an sich.

Die Begegnung glich in dieser Phase einer Einbahnstraße. Allerdings vergaben sowohl Tim Stemmer, als auch Dirim ihre Gelegenheiten viel zu leichtfertig. So rächte sich die mangelnde Kaltschnäuzigkeit am Ende und Robert Niestroj konnte in der 83. Minute nach sehenwerter Vorarbeit von Berkant Jumerovski, der gleich zwei Benrather Defensiv-Akteure stehen ließ, den 2:0-Endstand besorgen.

Benraths Coach Olaf Faßbender ärgerte sich nach dem Abpfiff vor allem über die schlampige Chancenverwertung seiner Mannschaft. "Wir haben toll gespielt, aber wir waren nicht abgebrüht genug", erklärte er. "Jetzt müssen wir die Punkte eben gegen Cronenberg holen. Vielleicht können wir damit ja noch dem SC West helfen."

Sein Gegenüber Marcus John freute sich angesichts einer erneuten Niederlage des ärgsten Verfolgers Cronenberger SC besonders. "Wir haben zwar noch einen längeren Weg vor uns, aber die Euphorie steigt von Spiel zu Spiel", sagte er. "Wenn wir aus den nächsten zwei Spielen sechs Punkte holen, sieht es sehr gut aus".