Lokalsport SC West nutzt in Essen seine zahlreichen Chancen nicht

Düsseldorf · Das Bauchgefühl hätte schon bei der Anreise deutlich besser sein können. Anvisiert hatte Fußball-Oberligist SC West gestern das Uhlenkrug-Stadion, Schwarz-Weiß Essen wartete dort zum Kräftemessen auf die Oberkasseler. Doch in der Heimspielstätte des ehemaligen DFB-Pokalsiegers fühlen sich die Schützlinge von Trainer Marcus John alles andere als wohl. Nach der 1:3-Pleite im Vorjahr gab es erneut nichts zu holen. Mit 0:1 unterlagen die Linksrheinischen.

Zumindest der neutrale Beobachter kam voll auf seine Kosten. Denn was sich die beiden Kontrahenten vor allem kämpferisch abverlangten, war einiges. Entsprechend in Mitleidenschaft gezogen wirkte nach dem Schlusspfiff auch der Rasen. Es ging hin und her, bis an die Grenzen des Erlaubten und phasenweise sogar darüber hinaus. Dieser Umstand gipfelte noch vor dem Ende der ersten Halbzeit in einer Gelb-Roten Karte, die das Spiel für Essens Christopher Zeh nach einer unsanften Grätsche gegen Canel Cetin völlig zurecht schon vorzeitig beendete.

Zuvor bereits hatten die Oberkasseler einige brenzlige Situationen überstehen müssen. Nachdem Keeper Alexander von Ameln einen Rückpass im eigenen Strafraum aufgenommen hatte, setzten die Hausherren den folgenden indirekten Freistoß neben das Tor. Wenig später rettete bei Malek Fakhros Schuss die Latte für die Düsseldorfer.

Allerdings boten sich auch dem SC West reichlich Chancen, selbst in Führung zu gehen. Spielerisch suchte das Team von Trainer John zwar größtenteils vergeblich nach adäquaten Lösungen, doch aus Standardsituationen keimte reichlich Gefahr. Immer wieder stand Philipp Kunz im Essener Tor dem Jubel der Gäste aber im Weg. Gleichzeitig legte der 30-jährige Schlussmann dadurch den Grundstein zum Sieg, den Sebastian Michalsky mit seinem Treffer zehn Minuten vor dem Schlusspfiff sicherstellte. Doch der ETB-Kapitän hätte zu diesem Zeitpunkt nach einer Tätlichkeit gegen Dennis Ordelheide gar nicht mehr auf dem Platz stehen dürfen.

Die Schuld an der Niederlage suchte John trotzdem nicht beim Schiedsrichter. "Wir haben unglücklich verloren, weil uns zu wenig eingefallen ist", resümierte der Trainer. "Natürlich ist es ärgerlich, aber das haben wir uns selbst zuzuschreiben." Stimmt, denn die Ausgleichschance bot sich noch unmittelbar vor dem Ende dreifach ganz aussichtsreich. Weder Ryutaro Omote noch Fabian Stutz oder Ordelheide brachten den Ball aber im Essener Kasten unter.

(RP)
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