Fußball-Oberliga Dennis Ordelheides Spiel gegen die eigene Zukunft
Düsseldorf · Der Spieler des SC West wechselt im Sommer zum 1. FC Monheim, dem kommenden Gegner des Fußball-Oberligisten. Ligarivale Turu erwartet ebenfalls am Sonntag die Sportfreunde Baumberg.
Die Meisterschaft in der Fußball-Oberliga und der Aufstieg in die Regionalliga sind entschieden. Souverän hat sich der VfB Homberg durchgesetzt. Es bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft von Trainer Stefan Janßen in ihren letzten fünf Partien weiter ihre in dieser Saison gezeigte Spielstärke zeigen wird und so ihren Gegner aus dem unteren Tabellendrittel keine Hilfe im Kampf gegen den Abstieg leisten wird. Der VfB Speldorf, Union Nettetal und der SC West wären sonst diese Teams, die von einer nachlassenden Einstellung der Homberger profitieren könnten. Weil es im Abstiegskampf in der Oberliga so eng wie seit vielen Jahren zugeht, kommt es für die betroffenen Vereine wirklich auf jeden Punkt an.
Hinzu kommt noch die momentane Unklarheit, über die Zahl der direkten Absteiger in die Landesliga. Drei werden es bestimmt. Ob der Klub auf Platz 15 hinzukommt, hängt auch davon ab, ob ein Verein aus dem NRW-Bereich (Fortuna Köln, Sportfreunde Lotte) die 3. Liga verlassen muss. Auch das sportliche Schicksal des Regionalligisten SV Straelen könnte die Zahl der festen Absteiger aus der Oberliga beeinflussen. Steigt kein Verein aus dem FVN-Gebiet in die Oberliga ab, gäbe es eine Dreierrelegation mit den beiden Landesligisten.
Am Wochenende empfängt Turu die Sportfreunde Baumberg. Der Gast, der bereits vor Wochen ihren Verzicht auf einen Platz in der vierten Liga erklärt haben, ist dabei, ihre bislang beste Spielzeit in der Oberliga hinzulegen. War man im Vorjahr noch Vierter mit 58 Punkten geworden, so ist man nun mit bereits 60 Punkten auf dem Weg zur Vize-Meisterschaft. Baumberg ist seit sieben Partien unbesiegt und hat dabei sechs Siege geholt. Mit Robin Hömig (führt die Torschützenliste mit 23 Treffern an) und Ex-Zweitligaprofi Alon Abelski (17 Vorbereitungen) dürften die Oberbilker allein schon ihre Mühen haben.
Die Schlussphase der Partie gegen den TSV Meerbusch war angebrochen. Nach 84 Minuten stand es 1:1. Für den abstiegsbedrohten SC West waren das zwei Punkte zu wenig. Also rief SCW-Trainer Ranisav Jovanovic Offensivmann Dennis Ordelheide herbei und bewies mit dessen Einwechslung wahrlich ein goldenes Händchen. Schließlich vollendete Ordelheide einen Konter in der Nachspielzeit zum viel umjubelten 2:1-Endstand.
Schnell zückten die SCW-Anhänger ihre Handys und blickten auf das Tableau. Mit dem „Dreier“ haben sich die Oberkasseler dank des besseren Torverhältnisses (-1) an Union Nettetal vorbeigemogelt (-9/beide 35 Punkte). Und auch der VfB Hilden ist mit 38 Punkten plötzlich wieder in unmittelbarer Schlagdistanz, zumal die Westler am kommenden Mittwoch noch ein Nachholspiel gegen den Spitzenreiter VfB Homberg austragen.
Die wichtigste Nachricht für die Linksrheinischen war insofern die Erkenntnis, dass man wieder des eigenen Glückes Schmieds ist, und daran hatte Ordelheide mit seinem „Lucky Punch“ einen gehörigen Anteil. Allerdings wird der 24-Jährige den Verein zum Saisonende in Richtung 1. FC Monheim verlassen. Dies gab der Ligarivale und kommende Gegner des SC West am Sonntag um 15.30 Uhr (Rheinstadion Monheim) auf seiner Vereinshomepage bekannt. Gegen seine Bald-Kameraden brennt Ordelheide auf einen Einsatz, zumal er den SCW am liebsten mit dem erfolgreichen Klassenerhalt verlassen würde. Seine robuste Zweikampfführung und Abschlussstärke könnten dabei ein absolut probates Mittel sein, um diesem Ziel schon ein Stückchen näher zu kommen.