Lokalsport Sandro Schwarz bereit für Trainerjob

Düsseldorf · Der Trainer des FSV Mainz 05 ist der einzige Chefcoach, der in seiner Geburtsstadt einen Bundesligisten betreut.

Selbstbewusst ist Sandro Schwarz in seine berufliche Zukunft als Bundesliga-Trainer gestartet. "Der Werkzeugkoffer ist gut gefüllt", sagte der 38-Jährige bei seiner Vorstellung als neuer Chefcoach des FSV Mainz 05. Für Schwarz als gebürtigem Mainzer war es ein sehr emotionaler Moment. "Es ist eine Ehre. Das Vertrauen, meinen Verein in meiner Stadt zu trainieren, erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit", sagte der Familienvater. Er wolle alles dafür tun, um die Menschen in der Stadt und der Region mit seiner neuen Mannschaft zu begeistern.

"Wenn ich diese Unterstützung nicht erhalten kann, habe ich keine Berechtigung, hier Trainer zu sein", erklärte Schwarz. Ein "Selbstläufer" sei die Wahl des bisherigen U23-Trainers als Nachfolger des in der vergangenen Woche freigestellten Martin Schmidt nicht gewesen. "Wir sind sehr froh, Sandro für unseren Weg gewinnen zu können", sagte Sportdirektor Rouven Schröder. "Er verkörpert Mainz 05, das ist das was wir brauchen. Wir brauchen diesen Aufbruch."

Als Co-Trainer verpflichteten die Rheinhessen Jan-Moritz Lichte, zuletzt Leiter des Nachwuchsleistungszentrums beim Bundesliga- Aufsteiger Hannover 96. Der 37-Jährige sammelte Erfahrung unter den Cheftrainer André Schubert (Paderborn, St. Pauli), Sascha Lewandowski und Sami Hyypiä (Leverkusen) und Michael Frontzeck (Hannover). Zweiter Assistent bleibt Michael Falkenmayer, mit dem der neue Cheftrainer schon in der U23 zusammenarbeitete. Alle erhalten einen Vertrag bis Juni 2020.

Schwarz sieht sich als "absoluten Teamplayer". "Ich bin offen, sehr gern mit Menschen zusammen, konsequent in der Sache und sehr ehrgeizig." Humor gehört auch zu seinem Charakter. Der gestorbene Wolfgang Frank zählt ebenso zu seinen Vorbildern wie Thomas Tuchel und sein einstiger Mitspieler und Trainer Jürgen Klopp, mit dem Schwarz 2004 den ersten Bundesliga-Aufstieg der 05er feierte.

Der heutige Trainer des FC Liverpol plante damals aber nicht mehr mit Schwarz, so blieben dem Mittelfeldakteur Spiele im Oberhaus verwehrt. "Das liegt am Kloppo, das muss ich sagen", meinte Schwarz, der damals zu Rot-Weiß Essen wechselte: "Das lief nicht so gut." Heute läuft es umso besser, auch wenn er mit der Mainzer U23 aus der 3. Liga absteigen musste. Schwarz ist in der Mainzer Erstliga-Historie nach Klopp, Tuchel und Schmidt bereits das vierte Eigengewächs auf dem Chefsessel.

Kontakt zum Team will Schwarz erst nach dem Urlaub suchen. "Ich lass sie erst mal in Ruhe. Ich werde sie nicht gleich anrufen und zutexten", erklärte Schwarz, der am 3. Juli mit dem Training startet. Die Kaderplanung will er in Ruhe mit Sportdirektor Schröder besprechen: "Es ist genügend Qualität vorhanden."

Die Relegationsspiele des Fußball-Landesligisten VfL Benrath und des Bezirksligisten Turu II waren beim Druck dieser Ausgabe noch nicht beendet.

(dpa)
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