Lokalsport Ruben Zepuntke träumt von der Flucht nach vorne

Düsseldorf · Düsseldorfer Radprofi startet in Australien in die Saison. Der 22-Jährige fährt als Helfer für die Topfahrer seines Teams.

So sieht in Australien der Sommer aus: Die Sonne strahlt vom blauen Himmel, und in Adelaide gehen die Temperaturen schon mal über die 40-Grad-Marke. Glücklicherweise brachte ein leichter Wind in den vergangenen Tagen angenehme Abkühlung. Ruben Zepuntke, Düsseldorfs 22 Jahre junge Radsport-Hoffnung, kann die Tage "Down Under" also durchaus genießen.

So wie die zahlreichen Urlauber, die sich derzeit in der bekanntesten Weinbau-Region des fünften Kontinents aufhalten. Aber: Für den Profi vom Rhein kann von Urlaub keine Rede sein. Seit gut einer Woche trainiert er dort mit den Kollegen seines Cannondale-Teams für den Auftakt zur Saison 2016, und heute geht es los. Mit der ersten von sechs Etappen der "Tour Down Under" beginnt für Zepuntke ein entscheidendes Jahr. Ab sofort fährt er um seine Zukunft. Und das mit einem Super-Gefühl im Kopf und in den Beinen. "Ich habe mich schon sehr gut akklimatisiert", teilt er vom anderen Ende der Welt aus mit, "Australien ist unglaublich. Wir konnten schon reichlich Trainings-Kilometer abstrampeln. Obwohl es meist sehr warm ist, fühle ich mich sehr wohl."

Das hört sich ganz anders an als im vergangenen Jahr. Damals hatten ihn einige Magen-Darm-Probleme sowie eine Umstellung des Trainings lange gebremst. Erst im Sommer kam Ruben Zepuntke richtig in Top-Form. 2016 will er gleich mit vollem Schwung beginnen.

Die Strecken rund um Adelaide konnte er während der Trainingsfahrten schon in Augenschein nehmen: "Eigentlich könnte ich mir bei jeder Etappe gute Chancen ausrechnen. Dies ist jedoch von der Team-Taktik abhängig." Die sieht vor, dass er vor allem als Edelhelfer eingesetzt werden wird für den Italiener Moreno Moser, der von der Cannondale-Teamleitung als "Nummer eins" gesetzt ist. "Ihm werde ich nicht von der Seite weichen", sagt Zepuntke. Kommt es zum Massensprint, soll der Niederländer Wouter Wippert die volle Unterstützung des Teams erhalten. Eventuell, so Zepuntkes Hoffnung, kann er mal in einer Fluchtgruppe seine eigene Chance suchen. Und wenn er seine Aufgabe im Dienst der Kollegen stets bis zuletzt voll erfüllt, war es für Ruben Zepuntke am Ende eine gute Tour. Denn das bringt Punkte bei der Teamleitung, die bis Ende des Jahres über die Verlängerung seines Vertrages zu entscheiden hat.

Seine Vorstellung in Australien wird außerdem darüber entscheiden, wie sein Rennprogramm in den nächsten Wochen und Monaten aussieht. Ein Start bei der bekannten Etappenfahrt Paris-Nizza steht auf seiner Wunschliste, anschließend möchte er bei den Frühjahrs-Klassikern besser abschneiden als 2015. Alles mit einem großen Ziel: Wenn 2017 die Tour de France in seiner Heimatstadt Düsseldorf beginnt, will er unbedingt dabei sein.

(RP)
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