Lokalsport Rosts zweiter Streich

Düsseldorf · Der Gerresheimer Boxer bestreitet morgen in Düren seinen zweiten Kampf als Profi im Supermittelgewicht. Der Gegner ist ein unbeschriebenes Blatt - der Ire Dylan McDermid.

 Nach erfolgreichem Profidebüt zuversichtlich: Timo Rost

Nach erfolgreichem Profidebüt zuversichtlich: Timo Rost

Foto: michael wandrey

Timo Rost hat so richtig Spaß am Berufsleben gefunden. Mitte Oktober hatte der Gerresheimer seinen ersten Kampf als Profiboxer bestritten - und gleich mit technischem K.o. gegen den Essener Dominik Tietz gewonnen. Und weil es zum Auftakt so gut lief, stürzte sich der 26-Jährige nach kurzer Erholungspause, die auch wegen einer leichten Kapselverletzung nötig war, sofort wieder ins Training für den nächsten Kampf. Ort und Zeit standen schnell: Samstag, 16. Dezember, in der Rurtalhalle im Dürener Ortsteil Lendersdorf. Nach dem Profidebüt in der Wuppertaler Uni-Halle also wieder ein NRW-Fight, fast noch vor der Haustür.

Was jedoch nicht ganz so glatt lief, war die Gegnerfindung. "Drei Boxer, die in der Rangliste deutlich über mir stehen, haben leider abgesagt", berichtet der Supermittelgewichtler. Nachvollziehbar, hat sich Rost doch als Amateur einen ausgezeichneten Ruf erworben, den er zum Auftakt seiner Profilaufbahn unterstrich. Wer gegen ihn antritt, muss also Mumm in den Knochen haben - und keine Angst, Punkte für die Rangliste zu verlieren.

Fündig wurden Rost, sein Trainer Rüdiger May und sein Promoter Uwe Betker schließlich bei dem Iren Dylan McDermid. "Ich muss zugeben: Ihn kenne ich bis jetzt noch nicht", berichtet der Master-Student der Gesundheits- und Bewegungswissenschaft. "Daher konnten wir uns auch nicht speziell auf den Gegner einstellen, nicht einmal per Video. Wir gehen völlig neutral in den Kampf, und nach der ersten Runde wird mir mein Trainer schon ein paar hilfreiche Tipps geben." Für den Düsseldorfer geht es in Düren vor allem darum, weitere Praxis als Profi zu sammeln und gegebenenfalls einen Punkt für die Rangliste einzustreichen. So ganz nebenbei bleibt er im Rhythmus, denn für den 3. März 2018 ist in Essen bereits sein nächster Kampf angesetzt. Vorerst jedoch gilt die volle Konzentration dem Auftritt gegen McDermid. In der Vorbereitung war Rost durch eine Erkältung leicht gehandicapt, "aber sie kam nicht richtig heraus, dadurch konnte ich wenigstens weiter trainieren. Und trotz allem fühle ich mich richtig fit für Samstag."

Zudem darf er wie schon in Essen auf die Unterstützung seines Gerresheimer Fanklubs zählen, zumeist Stammkunden der T-Bar, in der er jahrelang kellnerte, um sein Studium zu finanzieren. "Diesmal zwar nur 100, weil so kurz vor Weihnachten echt kein optimaler Termin ist", sagt Rost. "Aber sie werden schon wieder gehörig Lärm machen."

Und es können sich ja noch weitere Boxfans aus der Landeshauptstadt auf den Weg machen. Die Rurtalhalle ist noch nicht ausverkauft, und bei dem vom Hauptkämpfer des Abends, Bektash Saidi, veranstalteten Event gibt es neben 15 Profikämpfen auch Wettbewerbe im Amateur- und Thaiboxen zu sehen. Bis Timo Rost in den Ring steigt, braucht es freilich etwas Geduld, wie er ankündigt: "Wie es aussieht, bin ich etwa gegen 22 Uhr dran." Den Plan für den Abend hat sich der Fußballfan schon zurechtgelegt: "Wenn Fortuna jetzt schon ein paar Spiele nicht gewonnen hat, dann muss eben ich einen Sieg für Düsseldorf holen."

(jol)
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