Rollhockey Kutschas Comeback führt ihn nach Barcelona

Nach seinem Rücktritt vom Rücktritt in der Rollhockey-Nationalmannschaft steht der Torhüter im Aufgebot für die Weltmeisterschaft in Spanien.

 Torwart Jan Kutscha im Trikot seines Vereins TuS Nord.

Torwart Jan Kutscha im Trikot seines Vereins TuS Nord.

Foto: Benefoto

Eigentlich hatte Jan Kutscha seine Karriere als Schlussmann der Deutschen Rollhockey-Nationalmannschaft nach der WM 2017 in China beendet. „Ich wollte mehr Zeit für mein Privatleben haben“, sagt der 30-Jährige, der seit vielen Jahren die unumstrittene Nummer eins im Tor des Bundesligisten TuS Nord ist. „Und außerdem erfordert mein Beruf als Projektleiter bei der Kreishandwerkschaft in Duisburg einen großen zeitlichen Aufwand.“

Dann aber bekam das Nationalteam als Nachfolger von Jordi Molet mit Tobi Wahlen einen neuen Cheftrainer. Und dem gelang es, Kutscha zu überreden, seine Dienste für ein weiteres Jahr für die Nationalmannschaft zur Verfügung zu stellen. So wird das Urgestein des Unterrather Rollhockey-Vereins in der zweiten Juli-Woche in Barcelona wieder auf dem Feld stehen, wenn im Rahmen der Word Roller Games die Rollhockey-Weltmeisterschaft in Spanien ausgetragen wird. Auch TuS-Nord-Torjäger Tarek Abdalla hatte eine Einladung des Bundestrainers im Briefkasten, kann aber aus beruflichen Gründen die Reise in die Hauptstadt Kataloniens nicht mitmachen.

Jan Kutscha hat beim TuS Nord mit fünf Jahren mit dem Rollhockey begonnen und immer auf der Position des Tormannes gespielt. „Ich glaube, ich wollte meinen Bruder ärgern, der immer viele Tore geschossen hat“, sagt er. Mit sportlichen Erwartungen an die WM ist er zurückhaltend: „An einen bestimmten Rang denke ich nicht.“ Seine Mannschaft ist durch ihre Platzierung bei der jüngsten WM für die Championship-Vorrundengruppe B qualifiziert.

Dort wird die deutsche Auswahl auf die Schweiz, Brasilien und Australien treffen. „Der Gruppensieg ist unser erstes Ziel, denn nur dann bekommen wir die Chance, uns in einer Play-off Runde für das Viertelfinale zu qualifizieren“, sagt Kutscha. „Da träfen wir dann auf eines der Top-Länder wie Spanien, Portugal oder Italien, die vorher bereits in der Klasse der Besten gespielt haben.“

Jedes Gruppenspiel ist fast eine K.o.-Partie. Los geht es für Kutscha und die deutsche Mannschaft am Sonntag gegen Brasilien. Es bleibt für die Spieler wenig Zeit, die Schönheiten rund um ihr Quartier auf einer Finca in Sant Sadurni d`Anoia vor den Toren Barcelonas zu genießen. Auch das Anbaugebiet des berühmten spanischen Cava in unmittelbarer Nähe der Finca dürfte mit seinem Wein ein Tabu für die deutsche Delegation sein.

„Wichtiger ist erst einmal, dass unsere Anfahrt nach Sant Cugat del Valles, einem Vorort von Barcelona, wo wir unsere Vorrundenspiele absolvieren, nicht lange dauert“, sagt Kutscha und fügt hinzu: „Und zum Palau Blaugrana, der Heimstätte des FC Barcelona, darf es nicht so weit sein.“ Denn dort werden die Platzierungsspiele ausgetragen – für die deutsche Auswahl sicherlich zumindest ein Zwischenziel.

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