Handball Rogawska bereit zur Krönung

Bis Saisonende wird der vom Assistenten zum Cheftrainer beförderte Däne den Handball-Bundesligisten HSG betreuen. Das langfristige Ziel heißt Klassenerhalt, die nächste Heim-Aufgabe morgen TuS Nettelstedt-Lübbecke.

Seit fast elf Jahren ist Ronny Rogawska nun bei der HSG – doch morgen feiert er noch eine Premiere: Zum ersten Mal wird er Cheftrainer des Handball-Bundesligisten in einem Pflichtspiel sein, wenn die Düsseldorfer im Burg-Wächter-Castello (15 Uhr) den TuS Nettelstedt-Lübbecke empfangen. Nervös sei er noch nicht, vielleicht komme das kurz vor dem Spiel, sagte der bisherige Co-Trainer, der vor wenigen Wochen den entlassenen Coach Goran Suton beerbte, gestern. Eines hat sich durch seinen Aufstieg zumindest nicht geändert – die Spieler müssen ihren langjährigen Weggefährten nun nicht plötzlich siezen. "In Dänemark haben wir ein Sprichwort", berichtet der in Arhus geborene Rogawska. "Man siezt nur Könige. Zu allen anderen sagt man ,du', aber mit viel Respekt." Sollte der 41-Jährige aber das "Minimalziel", wie Manager Frank Flatten den Relegationsplatz im Kampf um den Klassenerhalt nennt, noch erreichen, hätte sich Rogawska die Krönung zu "König Ronny" aber sicher verdient.

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, die Partie morgen gegen den elftplatzierten TuS Nettelstedt ist für den Vorletzten bereits ein Endspiel. Immerhin sieht das Restprogramm noch Teams wie den HSV Hamburg (Tabellenplatz 1), THW Kiel (2) und die Rhein-Neckar Löwen (4) an den ausstehenden sieben Spieltagen vor. Kein Wunder, dass Rogawska mahnt: "Wir haben keine Zeit mehr. Die Jungs müssen alle mitziehen. In dieser späten Saisonphase haben zwar alle Wehwehchen, aber dann muss eben jeder für den anderen da sein. Wir müssen uns auf dem Spielfeld als Mannschaft präsentieren, die gewinnen will, und auf jeden Fall eng zusammenrücken." So wie im dreitägigen Trainingslager in Moers. "Die Jungs haben das umgesetzt, was ich wollte. Es wurde viel miteinander geredet, und durch die hohe Intensität im Training war auch die Stimmung gut. Ich habe ein gutes Gefühl", sagt Rogawska.

Keine Interimslösung

Das hatte auch Manager Flatten, als er den Assistenten zum Chef beförderte. Bisher wurde er davon nicht enttäuscht: "Ronny hat in der jetzigen Situation sehr gute Arbeit geleistet. Er hat die Zügel im Training übernommen. Jetzt sitzen alle im selben Boot und rudern in dieselbe Richtung." Für Flatten ist klar: "Ronny ist keine Interimslösung, er ist eine interne Lösung. Die Entscheidung für ihn war, auch aus Spielerkreisen, ziemlich eindeutig. Wir werden daher bis zum Saisonende mit ihm als Trainer arbeiten." Und sollte sich Rogawska doch noch mit dem Klassenerhalt krönen, wäre eine Fortsetzung der Arbeit sicher nicht ausgeschlossen.

(RP)
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