Tennis Rochusclub sieht positive Finanz-Signale

Düsseldorf · Es war eine Saison der knappen Kasse in der Tennis-Bundesliga. 2015 soll es wieder aufwärts gehen.

Es ging gerade noch mal gut. Erst am letzten Spieltag der Tennis-Bundesliga sicherte sich der Rochusclub die weitere Zugehörigkeit in der höchsten deutschen Spielklasse und war dabei auf Schützenhilfe vom neuen deutschen Meister TC BW Halle angewiesen. "So eine Saison möchte ich nicht noch einmal mitmachen. Das war die stressigste Spielzeit, die ich je erleben musste", sagt Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler. Das will etwas heißen, hat Irmler doch bereits 25 Jahre als Bundesliga-Teamchef auf dem Buckel.

Von Anfang an war der Wurm drin in der Rochusclub-Saison. Eigentlich war Pere Riba-Madrid, der zu Liga-Beginn auf Platz 82 der Weltrangliste stand, als Stammspieler für alle Partien verpflichtet worden. Wegen Verletzungen, Krankheit und familiärer Verpflichtungen stand der Spanier aber kein einziges Mal für die Düsseldorfer auf dem Court. Große Probleme machten auch die Einsatzzeiten von Igor Sijsling. Der Niederländer sollte direkt am ersten Spieltag, damals als Nummer 59 der Weltrangliste, durch Siege für Ruhe im Kampf um den Klassenerhalt sorgen. Dann aber verschob sich wegen Regens Sijslings Doppelmatch gegen die Bryan-Brothers (Doppelweltrangliste 1) in Wimbledon um zwei Tage. Sijsling fehlte Irmler, der Rochusclub unterlag erstmals.

"Und dann hat Igor auch noch eine grottenschlechte Saison gepielt. Er hat von seinen vier Einzeln keines gewonnen", ärgert sich der Teamchef. Sijsling scherzte sogar, dass der Rochusclub den Bundesligaverbleib geschafft habe, läge wohl daran, dass er an den beiden letzten Spieltagen nicht dabei war. Für die war der Niederländer auch eingeplant, aber er war von der Tennis-Organisation ATP wegen eines Regelverstoßes gesperrt worden.

Weil Martin Klizan und Mischa Zverev verletzungsbedingt ausfielen, andere Spieler Zusagen nicht einhielten, musste Irmler vor jedem Spieltag zaubern, um eine vollständige Mannschaft aufzubieten. Nur seiner Freundschaft zu Pablo Andujar (Weltrangliste 46), der sich trotz Ellenbogenproblemen in den Dienst der Mannschaft stellte, oder zu Jozef Kovalik (340), der in einem nächtlichen Höllenritt per Auto mehr als 1200 Kilometer aus Italien nach Bremerhaven raste, ist die Rochusclub-Erstklassigkeit zu verdanken. "Pablo war das Herzstück der Mannschaft. Und Michal Mertinak hat mir mit seiner Ruhe und Souveränität sehr geholfen", erklärt Irmler. Der 34-jährige Doppelspezialist Mertinak ist seit 15 Jahren Profi, mit allen Wassern gewaschen und hat bisher 13 Doppeltitel im globalen Tenniszirkus erspielt.

Im Saisonverlauf häuften sich die Problem, die Irmler jedoch immer erfolgreich lösen konnte. "Jetzt muss man sich in der Planung für die kommende Saison natürlich Gedanken über einige Spieler machen", meint der Teamchef. Was soviel heißt, dass das Rochusclub-Bundesligateam 2015 mit Sicherheit ein anderes Gesicht haben wird. Dafür müssen, wie im Profisport üblich, die Finanzen stimmen. 2014 war jedenfalls eine Saison der knappen Kasse. "Es gibt allerdings Signale, dass es finanziell für das nächste Jahr aufwärts geht", berichtet Irmler. Vielleicht geht es dann ja auch in der Bundesligatabelle wieder etwas aufwärts.

(RP)
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